Da Mick Kenney neben NAPALM DEATH-Bassist Shane Embury Inhaber von Feto Records ist, macht es Sinn, die eigenen Bands dort unter zu bekommen. Bei MISTRESS und EXPLODER ist es bereits geschehen, ANAAL NATHRAKH und PROFESSOR FATE folgen in Kürze und seine beiden FROST-Alben " Cursed Again" und "Talking To God" werden jetzt auch via Feto wiederveröffentlicht, praktischerweise zusammen auf einer CD.
Die Originale erschienen ursprünglich 2002 und 2004 bei Rage Of Achilles, dort hängt ja aber seit geraumer Zeit ein "Außer Betrieb"-Schild vor der Tür. FROST sind (oder waren?) Kenneys alleiniges Baby, hier spielte der Mann (zumindest im Studio) alle Instrumente selbst und holte sich nur für den Gesang Unterstützung durch zwei Wesen, die sich The Shid und The Fog nennen.
Mit dem FROST-Debütalbum "Cursed Again" ließ Kenney die "glorreiche" Zeit des norwegischen Black Metals aufleben, orientierte sich an den frühen MAYHEM und DARK THRONE und produzierte eine brutale und kalte Platte, die aber - der Mann ist kein Idiot - auf jegliches Dummgeschwätz der Vorbilder verzichtete.
"Talking To God" war dann nicht mehr ganz so räudig, etwas "moderner" also, sowie in einen schnellen und einen langsameren, experimentellen Teil getrennt, was der Platte zum Teil die Durchschlagskraft entzog, die das Debüt noch hatte.
Außergewöhnlich an beiden Alben ist die hohe musikalische Qualität, die sich zum Glück nicht in Fingerakrobatik, sondern in gutem Songwriting zeigt. Das mag an der Vielfältigkeit Kenneys liegen, der an allen Instrumenten brilliert und dem kein Stil fremd zu sein scheint, so lange es noch irgendwie Metal ist.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und André Bohnensack