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FONDERMANN & GEBHARDT

Freitag der Dreißigste

Wenn schon Hörbuch, dann richtig: Das war sicher die Idee von Lars „Abel“ Gebhardt (der auch seit Jahren fürs Ox schreibt) und Ritchy Fondermann, als es an die Vertonung ihres gemeinsamen Romans ging. Die Story von Sascha und Robert auf ihrer Suche nach den wichtigen Antworten im Leben hätten die beiden sicher auch komplett allein einlesen können. Dann hätte man sich über sechseinhalb Stunden am sanften Timbre der beiden Autorenstimmen ergötzen können. Allerdings sind die beiden ja bestens in der Punk-Szene vernetzt, insbesondere in der Hamburger, und somit wurden für dieses Projekt einige Menschen aktiviert, die durchaus mit dem klischeehaften Begriff „Szenegrößen“ bezeichnet werden können. Rocko Schamoni und Knarf Rellöm sind ebenso mit dabei wie Fabsi von den MIMMIS, Gunnar von DRITTE WAHL und Saskia von SCHROTTGRENZE. Und das, meine lieben Punk-Hörbuchfreund:innen, sind nur ein paar von insgesamt dreißig Lesenden, die Abel und Ritchy zum Vorlesen rekrutiert haben. Yep. dreißig Lesende. Muss man erst mal zusammenkriegen. Normalerweise leide ich bei Hörbüchern unter dem ???-Syndrom. Heißt: Spätestens nach 15 Minuten schlafe ich einfach weg. Bei „Freitag der Dreißigste“ war das allerdings anders, denn die vielen abwechselnden Stimmen halten selbst das ärgste Hörbuch-Murmeltier beim konzentrierten Zuhören bei der Stange. Sehr schönes, unterhaltsames Ding.