LOST CHERREES

Free To Speak ... But Not To Question CD

Respekt: Während nicht wenige alte Punkbands oft nur noch ein, mit etwas Glück zwei Originalmitglieder aufweisen, haben sich die 1981 als ZYCLON C gegründeten LOST CHERREES 2003 in der Formation reunited, die auch von 1982/83 bis zum Split Mitte der Achtziger aktiv war.

Seit der Reunion wurden wieder fleißig Konzerte gespielt, und 2005 dann die 16(!) Songs des neuen Albums eingespielt. Nun muss ich ehrlich sagen, dass die alten Sachen (parallel via Mortarhate neu aufgelegt) schon mehr Pfeffer haben, speziell gesanglich durch den mehrstimmigen Frauengesang (hier singt meist nur Bev allein, wird aber phasenweise von Gitarrist Andy unterstützt) einen ganz besonderen Reiz gewannen, doch alles in allem ist "Free To Speak ..." ein okaynes Album, das auch jenseits nostalgischer Rückblicke funktioniert.

Schwach jedoch ist die Produktion, klingt sie doch immer wieder nach in Eigenmanier im Proberaum eingespielt, und das tut dem Mix aus gelegentlichem Off-Beat und klassischem Anarcho-Punk, wie ihn LOST CHERREES einst mitprägten, nicht wirklich gut.

Textlich hat sich seit damals nichts geändert, ist die Wut auf die Mächtigen und die Verhältnisse geblieben, wird diese nur unwesentlich gedämpft wiedergegeben - auch jenseits der vierzig darf Punk das Maul aufreißen.

(54:14) (06/10)