Neue Platten des bajuwarischen Exilfranzosen kommen stets aus dem Nichts und sind immer wieder eine Freude. Oh, eine neue von Fred, der, warum auch immer, noch nie so in der Gegend gespielt hat, dass ich ihn mir ansehen hätte können, denn das Verlangen ist da.
Erst recht nach dieser Platte, die ein weiteres Mal so klingt, als hätten die DEAD BROTHERS dem Friedhof den Rücken gekehrt, um mit dem Beat-Man zusammen auf einem schattigen Hinterhof mitten im Sommer zu musizieren.
Minimales Equipment, das maximal ausgenutzt wird, und nur zu gerne würde ich sehen, wie er das ganz alleine auf die Bühne bringen will. Eine weitere extrem schöne und sehr gute Scheibe, die ganz einsam ihre Kreise zieht, denn so klingt aktuell niemand, den ich auf dem Radar hätte.
Wenn du eine Schublade brauchst, dann bau dir eine aus Chanson, Gospel, Blues, dem Gutfeeling-Kosmos, etwas bayerischer Landluft und vielleicht einem verschmitzten Lächeln. Es gab mal eine Band, die ein ähnliches Händchen hatte, das waren GIANT ANT FARM, bis sie von den toten Brüdern wenigstens teilweise beerbt wurden.
Wer jetzt nicht ganz blöd ist und Fred Raspail schätzt, der sollte im Netz eventuell mal ein wenig zu suchen anfangen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #142 Februar/März 2019 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Kalle Stille