FREAKY MILLER

Alaska Boy

Singer/Songwriterpop aus der heimischen Stube ... Die "Monsters of Homerecording"-Samplerreihe scheint nun langsam zum Greifen nahe zu sein. Tummelt sich doch längst genug brauchbares Material auf den kleinen Labels der Republik und den Festplatten deren Künstler.

FREAKY MILLER aka Ole Petras wäre neben CLICKCLICKDECKER dabei aber sicher eine der ersten Adressen, die man für einen Track dieser Reihe anschreiben würde. Schubladen schnellen im Kopf des Rezensenten auf, beim ersten Hören: Diskurspop, Antifolk, ja sicher ...

Aber in erster Linie ist es Ausdruck eigener Befindlichkeiten, ohne Kompromisse. Denn der Vorteil des Homerecordings liegt auf der Hand: Musste sich Ole Petras zu seiner Zeit bei JONAS noch mit der Band um die Umsetzung der gemeinsamen Musik balgen, so hatte er es hier selber in der Hand - und er hat es gut gemacht.

Viel Nicken erntet er bei mir für seine Texte, die Stimme klingt wohlig warm und lädt zum Zuhören ein. Die Musik bedient sich allerlei spannender Effekte und bewegt sich überwiegend in klassischen Indiegefilden, in denen es sich wohl fühlen lässt.

Wer also auf diese Sorte neuerer, deutscher Alleinunterhalter mit Indie- und Punk-Sozialisierung steht, der hat mit FREAKY MILLER einen im Regal, der weiß, was er tut, und der nicht ehrfürchtig hinter dem Hamburger Urschlamm her kriecht, sondern bereits Teil davon war.

Und dieser Umstand schiebt dieses coole Solo-Debüt nochmals einige Plätze nach vorne.