Für ihr Debütalbum haben AVRALIZE aus Süddeutschland jeden Song als Single veröffentlicht und somit achtmal aufs Neue bewiesen, wie viel Vielfalt und zugleich Wiedererkennungswert in ihrer Musik stecken. „Freaks“ ist eine Platte, die Metalcore weiterdenkt – sofern man sie überhaupt noch einem Genre zuordnen kann. Groovy Riffs, eingängige Refrains, brachiale Breakdowns, melodiöser Cleangesang, rauhe Screams und reichlich elektronische Elemente. Die markant wummernde Tiefe behält selbst der ruhigste Track bei. Und clever durchdachte Strukturen weisen nahezu alle AVRALIZE-Songs auf: „Overdose“ etwa gewinnt nach Ambient-Momenten und einem flowigen Beat an Härte. Wo man dann einen Breakdown vermutet, nimmt der Song die Abzweigung zu einem Gitarrensolo, nur um schließlich doch noch in einem der heftigsten Breakdowns des Albums zu münden. „Lotus“ besticht vor allem durch Gitarrenmotive mit jeder Menge Groove und arbeitet mit gut arrangierten Layern. Und in „Canvas“ haben sich die Newcomer dann vollends ausgetobt und Funk-Elemente mit Saxophon eingebaut – das funktioniert erstaunlich gut. AVRALIZE sagen, sie wollen sich nicht zu sehr mit anderen vergleichen. Dabei brauchen sie davor gar keine Scheu zu haben, denn „Freaks“ ist ein beeindruckendes Debüt, das das Talent aller Bandmitglieder beweist.
© by Fuze - Ausgabe #105 April/Mai 2024 und Jeannine Michèle Kock
© by Fuze - Ausgabe #105 April/Mai 2024 und Jeannine Michèle Kock