Hmpf, ich gestehe, ich habe von den beiden ersten CDs (oder waren es doch "nur" CD-Rs?) der aus Voerde stammenden ESTRICH BOY nichts mitbekommen, und naja, der Name hat vor allem den Vorteil, dass man ihn, äh, nicht wieder vergisst.
Nun haben sie also ihre dritte CD raus, die eher ein Mini-Album ist mit fünf Songs und 24 Minuten Spielzeit - und haben mit Redfield Records (THAT VERY TIME I SAW, SUMMERS LAST REGRET) auch ein Label gefunden.
Und die fünf Songs hier machen mit Spielzeiten von fast durchweg über vier Minuten klar, dass knackig-kurze Punkrock-Smasher nicht das Ding des Quartetts sind, sondern vielmehr komplexe, aber nicht verschachtelte, nun ja, Indierock-Songs abseits von Emo-Klischees und Alternative-Beliebigkeit.
Und sogar vor einem 6:39-Brecher schreckt man nicht zurück, bei dem sich Kollege Jan an CAVE IN erinnert fühlt. Alles in allem vermittelt "Frameworks" den Eindruck einer erstaunlich eigenständigen und versierten Band, der bald mal jemand einen ausgiebigen Studioaufenthalt finanzieren sollte.
Anhören: auf der aktuellen Ox-CD sind ESTRICH BOY mit "Promise" vertreten, einem der stärksten Song dieser Platte. (23:48) (7/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Kid Dynamite