FRAKTUS

Millennium Edition

Parallel zur Mockumentary im „This is Spinal Tap“-Stil veröffentlichen die drei STUDIO BRAUN’ler Heinz Strunk, Rocko Schamoni und Jacques Palminger das Quasi-Soundtrack-Album ihrer Alter Egos FRAKTUS.

Zusammen mit EROBIQUE (der hatte doch mal so eine fantastische SCORPIONS-Coverversion!) ist dabei eine authentische Achtziger-Reminiszenz beziehungsweise -Parodie entstanden. Musikalisch pluckert, sirrt und rauscht es, wie in den wavigen Originalen, während textlich der gewohnte STUDIO BRAUN-Humor regiert, wie „Affe sucht Liebe“ beweist, dessen Bass zudem herrlich wummert.

„Supergau“ treibt das im Original schon schlimme „Sonic empire“ von den MEMBERS OF MAYDAY mit Strunk’schem Klarinettensolo und Schamonis Vokal-Eskalation bis in den Wahnsinn. „Underground“ könnte tatsächlich auf irgendwelchen Berlin-Techno-Partys laufen, während „Computerliebe“ sich die NDW schwülstig zur Brust nimmt.

Gegen Ende verleiht Alex Christensen „Affe sucht Liebe“ im Remix noch Mainstream-Techno-Weihen. „Millennium Edition“ ist ein herrlicher, kurzweiliger Schwachsinn, der zwar in sich schlüssig ist, aber einem gleichzeitig nochmal vor Augen führt, wie viel unfreiwillig peinlichen Humor (inklusive Fremdscham) die Synthie-Frühzeit bereithielt.

Ich bin gespannt auf die FRAKTUS-Konzerte.