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FOXY BROWN

Pam Grier ist die unangefochtene Königin der Blaxploitation, ein Genre, das 1971 nach dem Underground-Kultfilm „Sweet Sweetback’s Badaaasss Song“ und dem konventionelleren „Shaft“ zu einer Welle ähnlich gelagerter, billig produzierter Streifen führte. Diese besaßen zwar afroamerikanische Protagonisten, transportierten ansonsten aber keine tiefergehenden sozialkritischen Botschaften und sollten vor allem möglichst viel Geld einspielen. Vor „Foxy Brown“ hatte Grier bereits in anderen Filmen von Jack Hill mitgespielt – 1971 in „The Big Doll House“ und 1972 in „The Big Bird Cage“ –, bis dessen „Coffy – die Raubkatze“ sie dann 1973 zur Blaxploitation-Ikone machte. 1997 wurde sie dann von Tarantino in seinem Film „Jackie Brown“ wiederentdeckt. In „Coffy“ spielt Grier eine Krankenschwester, die sich wegen ihrer drogenabhängigen Schwester auf einen brutalen Rachefeldzug in der örtlichen Drogenszene begibt. In diesem ruppigen wie inhaltlich fragwürdigen Selbstjustiz-Action-Thriller wird natürlich nichts unversucht gelassen, um Griers körperliche Vorzüge ins richtige Licht zu rücken. Mit „Foxy Brown“ versuchte Hill, dem mit „Spider Baby“ 1967 bereits ein echter Kultfilm gelungen war, das Erfolgsrezept von „Coffy“ leicht variiert zu wiederholen, das lautet: „Just another movie about vengeance, vigilantes, dope, call girls and violence – interspersed with sex, vulgarity and hatred.“ Dank Griers starker Performance liegt „Foxy Brown“ aber immer noch über dem sonstigen Blaxploitation-Durchschnitt. Während „Coffy“ noch in den 70ern im Kino lief, erschien „Foxy Brown“ 1987 nur als Video-Premiere und leidet zusätzlich unter einer billigen Synchronisation. Die aktuelle Blu-ray-Neuauflage als günstige Amarary-Version besitzt ein recht gutes Bild, dafür fehlen sämtliche Untertitel der alten, qualitativ immer noch akzeptablen MGM-DVD.