Traurig, dass CONVERGE mittlerweile Abstand von Tobsuchtsanfällen nehmen, wie sie einst auf dem Klassiker „Jane Doe“ zu hören waren? Was ein Glück, haben sich ein Paar nette Franzosen, man hört diese seien teilweise auch bei BIRDS IN ROW beschäftigt, doch ein Herz genommen, diese Band gegründet und „Forceps“ aufgenommen.
Mit „Foi borgne“ und „Flétrissure“ eröffnet die Platte standesgemäß mit drei Minuten astreinem Gebolze. Man hat das Gefühl, jedes Instrument streitet darum, alle anderen mit so viel Lärm zu ersticken, wie es nur geht.
Auch die fast bis zur Unkenntlichkeit verzerrten Vocals reihen sich hier mit ein, nicht nur CONVERGE, auch LOMA PRIETA würden hier anerkennend nicken. Noch mehr Anerkennung dürfte bereiten, dass all das, was einem hier entgegenrauscht live eingespielt wurde, Hut ab, so viel geballtes Berserkertum vernünftig einzuspielen.
Dabei bleibt es natürlich nicht nur bei grobschlächtigem Gemetzel, im Sechsminüter „Aux porcs“ wird zwischendurch auch einmal der Pendel ausgepackt, um dem hypnotisierten Hörer kurzerhand mit gezielten Hammerschlägen den Schädel zu Klump zu schlagen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin verliebt. Das macht das Warten auf ein neues CODE ORANGE KIDS-Album oder eine THE LOCUST-Reunion gleich viel angenehmer. Jetzt müsste man nur noch wissen, wie man diesen eigenartigen Bandnamen ausspricht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Julius Lensch
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Jens Kirsch