RESTPOSTEN

For Sail

Getreu dem Motto „Alles muss raus“ haben RESTPOSTEN auf „For Sail“ gleich zwei Alben gepackt. Damit auch genug der Wortspiele. Von den 14 Titeln stammen sieben vom bereits 2017 erschienenen Album „Gnadenlos günstig“. Hier merkt man der Band das damalige geringe Alter an, denn zum jetzigen Zeitpunkt sind alle „bereits“ Anfang zwanzig. Die Songs sind eher rockig und einfach strukturiert. Zu Recht wurden sie an das Ende gepackt. Im Vergleich dazu wirken die neuen Titel handwerklich um einiges verbessert. Es geht deutlich mehr in Richtung Deutschpunk mit Aussage. Neben einigen Melodien haben die Mecklenburger auch das eine oder andere Gitarrensolo zur Auflockerung mit eingebaut. Dass die Experimentierphase der Band noch nicht abgeschlossen ist, zeigen eher gewöhnungsbedürftige Titel wie „Dadaismus“. Die Anspieltipps „Antiliebeslied“ und „Eskalation“ lassen das Potenzial erkennen. Warum für die neuen Titel nicht die Form einer EP gewählt wurde und sich die Band stattdessen für diese Art von Resteverwertung entschieden hat, ist schwer nachzuvollziehen. Es verhilft „For Sail“ zumindest nicht zum unschlagbaren Kaufargument.