FLUT

Eric Drooker

„Flood“, 1992 erschienen und mehrfach ausgezeichnet, ist in den USA längst ein Klassiker. Über zwanzig Jahre nach der amerikanischen Erstausgabe erscheint mit „Flut“ nun die deutsche Fassung. Warum es erst jetzt übersetzt wurde? Vielleicht, weil Sprache in Form von Wörtern hier kaum eine Rolle spielt.

In holzschnittartigen Bildern, die mal ganzseitig, mal winzig klein, mal schwarzweiß, mal blau eingefärbt sind, erzählt Drooker wortkarg aber ausdrucksstark von Einsamkeit, Versagen, Gewalt, Alkohol, Armut und Eintönigkeit.

Nicht nur Bildgröße und -farbe variieren stark, auch in inhaltlichen Wechseln innerhalb der drei Kapitel schlägt sich nieder, dass diese Panels über einen Zeitraum von etwas mehr als sieben Jahren hinweg gezeichnet wurden: Biografische Erfahrungen (Tompkins Square Park Riots) finden sich neben traumähnlichen oder historisch eingefärbten Sequenzen.

Einen roten Faden durch dieses recht lose Gefüge zu ziehen, bleibt dem Leser überlassen. Spielraum für individuelle Auslegungen ist da reichlich vorhanden – ein der Geschichte angehängtes Interview mit Drooker bietet schon mal erste Ansätze.

Für Tüftler, Melancholiker und alle Zivilisationsmüden.