Foto

FLEUR

Bouquet Champêtre

Mit der starken 7“ „Le Capharnaüm“ hat Fleur aka Floor Henkelmans bei Soundflat einen stattlichen Einstand gegeben. Mit der dicht darauf folgenden Langspielplatte „Bouquet Champêtre“ folgt nun ihr erstes Album für das Kölner Sixties-Label, und darauf präsentiert sich das niederländerische Yéyé-Girl in absoluter Bestform. Die Produktion entstammt dem Studio Teepdek, wo Arjan Spies (THE KIK, LES ROBOTS, THE KRYNG) und sein KIK-Bandkollege Paul Zoontjens zehn brandneue Fleur-Songs im absolut authentischen Vintage-Sound einfingen. Wie ein Strauß von Feldblumen strahlt dabei das komplette Album, wobei jeder einzelne Song (mal eher chansonesk, mal folkig, mal verspielter Psych-Pop, und auch mal straighter Beat) zur Blüte heranreifen kann. Fleur geht dabei mit großer Leichtigkeit zur Sache, und die Band in ihrem Rücken spielt auf höchstem Niveau, vergleichbar vielleicht mit den WONDERMINTS, die seit über zwanzig Jahren bereits Brian Wilson begleiten. Apropos ... AMERICAN SPRING, die Band von Wilsons Gattin Marilyn klang seinerzeit nicht unähnlich wie vieles auf dieser Scheibe. Die musikalische Umsetzung ist absolut top, und die Texte von Lou Szymanowski (von den PSYCHOTIC SIDEWINDERS) werden durch das exzellente Songwriting optimal zusammengebunden. Dass Namen wie Françoise Hardy oder Sylvie Vartan in diesem Kontext genannt werden müssen, versteht sich von selbst, aber „Bouquet Champêtre“ erreicht darüber hinaus ein Niveau, das bestenfalls Klassiker des Barock-Pop wie die ZOMBIES auf dem ebenso blumigem „Odyssey And Oracle“ bieten. Ein zukünftiges Klassikeralbum ist Fleur hier gelungen.