MIRACLE FORTRESS

Five Roses CD

Vor Jahren war ich ehrfürchtig erstaunt, als ich in einem Booklet las, dass J Mascis "Green Mind" so gut wie allein eingespielt hatte. Wow, da hatte ich Respekt. Es liegt sicher auch an fortschreitender technischer Entwicklung, dass es mit den Jahren zumindest in meiner Wahrnehmung immer mehr Alben außerhalb des Elektro-Kontextes gibt, die eine Einzelperson allein zu verantworten hat.

Im Falle von MIRACLE FORTRESS, dem Soloprojekt von Graham Van Pelt, führt das glücklicherweise zumindest nicht zu einem anstrengenden Stilbrei. Wie das rosige Cover schon andeutet, fühlt sich Van Pelt in süßlichen Popgefilden sehr wohl und lässt sowohl an die BEACH BOYS denken wie auch an Brian Eno als auch an moderne Folkvögel, wobei der Schwerpunkt hier auf dem Pop-Element liegt.

Von der Instrumentierung und der Grundstimmung her macht er auch alles richtig - nur fehlen ihm noch die Songs, die den Hörer fesseln, nach denen er zu suchen scheint. Es bleibt nicht viel hängen, hört man sich "Five Roses" am Stück an.

Es fließt schön, aber rauscht so durch. Aber Graham kann beruhigt sein - so war das bei frühen Sufjan Stevens-Platten auch. (43:31) (5)