Gelesen hat man über Indianola Records ja schon einiges, aber bisher habe ich noch keine Platte von ihnen zu Gehör bekommen. Das ändert sich nun mit CAFFIENDS, und was für eine Offenbarung dieses seltsam betitelte Album ist.
Obwohl es schon zwei Full-Length-Releases und diverse Kleinformate von CAFFIENDS gab, ist "Fission, Fusion, And Things Made Of Concrete" auch hier mein Einstieg. Aber welch ein bombastischer.
Der Bandname scheint ein Wortspiel aus "Caffiene" und "Fiends" zu sein und irgendwie ist das ganze Konstrukt CAFFIENDS recht schwer zu durchschauen. Alleine den Stil der Band zu beschreiben, ist nicht leicht.
Super stressige Gitarrenläufe treffen auf wahnsinnig vertracktes und höllisch schnelles Schlagzeugspiel, während sich der Sänger meist in bester Daryl Taberski-Manier den Kehlkopf ruiniert.
Nun hat die Gruppe aber noch eine andere Seite, die ebenso musikalisch versiert, aber etwas relaxter ist. Unter den 16(!) Liedern finden sich auch drei Instrumentals, die dann doch so genial sind, dass mir nur THE CANCER CONSPIRACY einfallen.
Ist das nun ausschließlich Musik für Musiker, die den ganzen Abend lang Tabulaturen schreiben, CREAM-Soli nachspielen oder testen, wie lange sie diesen wirren Rhythmus auf den Drums durchhalten? Irgendwie wird es dem Nerd wirklich noch mehr geben, aber auch der "normale" Musikfan, der auf Bands wie EVERYTIME I DIE, SNAPCASE oder DILLINGER ESCAPE PLAN steht, wird während der 50 Minuten ins Staunen kommen.
(09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Thomas Eberhardt