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AUTOBAHNS

First LP!

Leipzig again, ein gestrandeter Italiener mit Handtuch und einem Synthesizer und diversen Instrumenten tobt sich hier aus, mit quirligem 1980er-Jahre-Synthpunk-Sound, wirklich fiesem Tasteninstrument, kurz angeschlagener Gitarre, verfremdetem Gesang und bei Belieben mehreren Tempowechseln in nur einem Song. Kurze Skizzen an die Wand geklatscht, nebenan schon das nächste Bild angefangen, ein genialer Moment, gesehen, kurz drübergewischt, weiter geht’s. ADHS wäre hier durchaus ein Heimvorteil, denn ruhig sitzen ist bei dieser LP nicht drin. Wie beim Blitzschach gegen 24 örtliche Spieler ist am Ende nur der Großmeister übrig. Dazwischen aber auch immer wieder ein astreiner Instant-Hit, so wie „Loss oft the rights“, der sofort hängenbleibt. Klingt ein wenig wie AUSMUTEANTS auf Amphetaminen und nach vielen genialen Ideen, nicht einfach, aber geil. Bei der richtigen Konstellation, entsprechenden Substanzen und einer vollen Hütte sehe ich vor meinem inneren Auge hemmungslose Ekstase und rieche sehr viel Schweiß von glücklichen Menschen, die beim Tanz alles geben. Gesagt, getan: Wie der Zufall so spielt, waren AUTOBAHNS gerade in der Ecke und sie haben die Bude tatsächlich abgefackelt, es gab glückliche Menschen, viel Schweiß und offene Münder. Live mit kompletter Band, herrlich abgedreht und immer wieder catchy wie die Sau.