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SPLINTER

Filthy Pleasures

Kein Tippfehler: Das Label heißt Robotor – mit drei O. So wie die Band KADAVAR heißt – mit drei A. Kein Zufall, es ist das bandeigene Label der Berliner. Und „Filthy Pleasures“ ist der Debüt-Release von SPLINTER sowie RRR003 des Labels, gepresst passend zu den Artworkfarben in blaugelbes Vinyl. Was auf Schweden verweisen könnte, jedoch wäre in dieser Hinsicht eher Orange passend, kommen SPLINTER doch aus den Niederlanden. Die hatte bislang wohl niemand auf dem Schirm, womöglich aber die Vorgänger BIRTH OF JOY und DEATH ALLEY. 2019 waren diese beiden Bands Geschichte, woraufhin sich Douwe (voc) und Sander (gt) von DEATH ALLEY sowie Gertjan (org) von BIRTH OF JOY und Barry (dr, einst VANDERBUYST) zusammentaten und SPLINTER gründeten. Die werden von den Robotorn mit „100% ungetrübte (Punk-)Energie“ beschrieben, und das mit der Energie trifft definitiv zu, nur das mit Punk führt eher in die Irre, fürchte ich – auf ein „Proto-“ davor könnte man sich einigen. Schon deshalb, weil Gertjan mit seiner Hammond immer prägnant im Vordergrund steht und die Orgelsounds eher an Jon Lord und DEEP PURPLE denken lassen – etwa auch bei „Brand new future“, das mich schwer an das grandiose „Highway star“ erinnert. Zudem kommen mir die famosen, leider fast in Vergessenheit geratenen SCHWEINHUND aus Norwegen in den Sinn, die wilden PunkROCK mit prägnantem Orgeleinsatz verbanden. Auch BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB drängen sich punktuell auf, an andere Stelle die frühen MOTORPSYCHO, ergänzt um viel – okay, da ergibt der Punk-Einwurf Sinn – wildes „Yeah!“ im Gesanglichen – man ahnt, dass Douwe ein wild herumtobender Bühnenderwisch ist, mit Anklängen an Ian Svenonius, generell an THE MAKE-UP und deren Soul-Interpretation. Spannendes Debütalbum, das extrem Lust darauf macht, SPLINTER mal live zu erleben.