Schon das erste Album dieses New Yorker Geschwisterpaares war keine ganz leicht zu verdauende Angelegenheit, aber auf den 13 Tracks des Nachfolgers treiben sie ihren kunstvollen Indierock weiter ins Extrem und platzen dabei schier vor Energie und Kreativität.
Der erste Song dauert direkt zehn Minuten und scheint drei verschiedene Stücke zu enthalten, und dieses Prinzip zieht sich auch durch den Rest der Platte, deren simplen Melodien eingerahmt werden von seltsamen Geräuschen und experimentellen stilistischen Verrenkungen.
Der noch recht konventionelle Garage-Folk-Blues des Debüts "Gallowsbird's Bark" hat sich in eine Prog-Rock-Tour de force verwandelt, mit viel Elektronik, Tape-Loops, Drumcomputer und schrägen Keyboard-Klängen.
Eleanor Friedberger steuert dazu ihren strengen kantigen Gesang bei, der irgendwie an Maureen Tucker erinnert. Das Ergebnis ist anstrengend und befriedigend zugleich und sicherlich nicht jedermanns Tasse Tee, denn THE FIERY FURNACES produzieren hier eine exzentrische Rockoper, abgefahren wie CAPTAIN BEEFHEARTs "Trout Mask Replica"-Album, womit sich die Friedbergers überzeugend als geniale chamäleonhafte Spinner empfehlen, gegen die Bands wie FRANZ FERDINAND wie seichte Charts-Mucke klingen.
Am besten schreibe ich in einem halben Jahr noch mal was über die Platte, vielleicht habe ich es bis dahin ja vollständig kapiert ... (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Christian Maiwald
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #85 August/September 2009 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Thomas Kerpen