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FIDDLER’S GREEN

Heyday

Sachen gibt’s ... Da müssen 29 Jahre Ox und 20 Jahre FIDDLER’S GREEN vergehen, bis sich die Wege mal kreuzen. 1990 wurde die Band in Erlangen gegründet, verschrieb sich der Irish Folk-beeinflussten Rockmusik, wurde nach und nach zu einer der, wenn nicht zur wichtigsten Band dieses Genres in Deutschland.

Im Ox wurden in den den letzten Jahren DROPKICK MURPHYS gefeiert, FLOGGING MOLLY, wir hatten und haben Sympathie für die Mischung aus Punk, Rock, Folk und irischen Rebel-Songs. Aber erreicht uns mal eines der 13 Alben? Kümmern wir uns aktiv darum, eines zu bekommen? Nein.

Bis nun der Promo-Mann der Band fragt: „Sag mal, ihr macht doch auch so Folk-Punk, warum nicht FIDDLER’S GREEN?“ Gute Frage – keine schlüssige Antwort: Man lief sich nicht über den Weg, und ganz ehrlich, vielleicht gab es auch die leicht ignorante und falsche Vorstellung, FIDDLER’S GREEN, das sei doch eine dieser grausamen Mittelalter-Rockbands.

Sind sie nicht, und wie ich nach etwas Internet-Klickerei und dem Hören des neuen Albums „Heyday“ („Genre: Speedfolk“) nun weiß, sind die Franken lange schon DROPKICK MURPHYS und FLOGGING MOLLY ebenbürtig.

Mal schunkliger, mal wilder, decken sie mit der Zusatzinstrumentierung Akkordeon, Mandoline, Banjo und Geige das gesamte Spektrum von von irischer Folklore beeinflusster Musik ab. 15 Songs lang kommt hier keine Langeweile auf, wobei die (vermeintliche) Gute-Laune-Musik auch durchaus ernste, politische Hintergründe hat, wie „No anthem“ beweist, eine klare Stellungnahme gegen den ganzen rechtspopulistischen Mist.

Insgesamt schon hat „Heyday“ recht deutliche folkpunkige Momente, und die gibt es in verstärkter Form auch bei den Bonustracks der nur einer Sonderauflage beiliegenden „The Punk Sessions“-EP, für die sechs Songs (nur „Sláinte“ vom neuen Album ist dabei) in etwas wilderen, derberen Versionen aufgenommen wurden – sollte man sich nicht entgehen lassen.

Veröffentlicht wurde das Album übrigens auf dem bandeigenen Label Deaf Shepherd Recordings.