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FERRIS MC

Alle hassen Ferris

Ja, der gute alte Ferris vereint schon so ein bisschen die Züge eines Laberkopps auf sich. Aber das im absolut positiven Sinne: Offen und ehrlich – und dabei ebenso selbstverliebt wie durchgeknallt wie reflektiert – redet er von sich und seinem Leben zwischen ein paar Hochs (vor allem die letzten Jahre) und vielen Tiefs (all die Jahre davor). Dazu braucht man nur das Interview mit ihm in dieser Ox-Ausgabe zu lesen. Und er packt diese Attitüde auch auf sein neues Album, dessen Sound ihm doch tatsächlich um einiges besser steht als das frühere Rap-Ding, mit dem er hierzulande zum Star wurde. „Alle hassen Ferris“ strotz nur so vor Aggressivität und Hau-drauf-Geknalle. Es ist Punk, Metal, Schweinerock und Aggro-Rap und somit ein musikalischer Molli, den er imaginär vor die auf dem Albumcover abgebildete Backsteinmauer wirft, wo er zerschellt und Flammen um sich greifen lässt. Man hört dieser Platte nicht nur den Einfluss seiner Label-Sidekicks Swiss und Shocky an. Man hört dieser Platte auch an, dass Ferris spätestens jetzt zu sich gefunden und ein Selbstbewusstsein erlangt hat, das auf absehbare Zeit nichts und niemand wird erschüttern können.