„Alle hassen Ferris“ ist das dritte Album von Ferris, das ausschließlich aus Gitarrenmusik besteht. Musikalisch gelegen irgendwo zwischen Pop-Punk, Deutschrock und Crossover straight aus den frühen Zweitausendern. Textlich gespickt mit so vielen Anspielungen, dass man gar nicht richtig mitkommt. Ob DEICHKIND, Selbstreferenzierung, Kritik an der eigenen Person und und und. Dass Schlager-Experte Swiss (SWISS + DIE ANDERN) bei dem Album seine Finger mit im Spiel hatte, merkt man spätestens beim „Döp, döp, döp“ im Party-Song „Partisanen“. Ferris begnügt sich nicht mit einer einfachen Schublade. Nach der Hälfte der Songs hat man noch nicht alle Facetten des Albums erfahren. Hier und da bricht er das Muster dann etwas doller, so dass man den roten Faden verliert. Was auch im Interview mit Ferris klar wird: Er ist sich selbst seiner Zielgruppe nicht zu zu hundert Prozent klar. Das wäre auch der größte Kritikpunkt. Die Platte will gleichzeitig Rap, Punk, Rock und vielleicht sogar ein Stück NuMetal sein, was teilweise ein bisschen viel auf einmal ist. Auf der anderen Seite merkt man dadurch, dass Ferris wirklich einfach das macht, was ihm selbst Freude bereitet. Hier wird nicht für Algorithmen oder passende Formen geschrieben. Das ist wirklich schön und authentisch!
© by Fuze - Ausgabe #93 April/Mai 2022 und Joscha Häring
© by Fuze - Ausgabe #93 April/Mai 2022 und Joscha Häring
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #161 April/Mai 2022 und Frank Weiffen