Manchmal schickt die Redaktion die Erinnerungsmail, welche Platten man zum Besprechen kriegt, schon, bevor die Post oder andere vertrauenswürdige Dienste sie geflissentlich zugestellt haben. Und auch wenn dadurch das schöne Gefühl beim Öffnen des Paketes wie das von Weihnachtsgeschenken ein wenig gemildert wird, ist manchmal die Vorfreude umso größer, wenn man sich auf bestimmte Platten freuen kann.
Und manchmal sitze ich eben völlig verwirrt vor einer Liste von Namen, die mir überhaupt nichts sagen - und dann geht die Suche los, bei Google, MySpace oder anderen obskuren Quellen. Im Falle von FEROCIOUS 41 bin ich auf ein Online-Punkfanzine gestoßen, das die Besprechung ungefähr mit diesen Worten beginnt: Normalerweise kriegen wir ja keine HipHop-Platten zugeschickt ...
Richtig, mit Punk hat das auch nichts zu tun, schließen machen die Schweizer einfach schönen, einwenig experimentellen HipHop. Es gibt zahlreiche Anleihen an das Indie-HipHop-Konsortium um Anticon, andererseits sind aber auch typischere Klänge mit satten Beats im Stil von Saul Williams nicht fern.
Und zu guter Letzt kommen auch noch starke (Free)Jazz-Elemente dazu, die man im HipHop eh mittlerweile viel zu selten hört - ebenso wie wechselweise male/female Rap. Sophisticated, das. (60:02) (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Chris Wilpert