So viele Jahre Fermin Muguruza schon. KORTATU, NEGU GORRIAK, dann die langen Solo-Pfade mit immer neuen Musikern um sich herum, Touren mit Manu Chao, Punk, Hardcore, Reggae, Dub, Drum'n'Bass, Latin, Ska - der Mann ist ein Reisender.
Aber nicht nur musikalisch. Muguruzas Bandaktivitäten waren von Anfang an getrieben von seinem Engagement für ein unabhängiges Baskenland und gegen die Schattenseiten der Globalisierung. In Spanien ist der Mann eine Legende.
Es ist schon fast konsequent, dass Muguruza jetzt nach den vielen Jahren seinen (vorläufigen) Abschied von der Musik erklärt. Nicht um sich auszuruhen, wie er sagt, sondern um sein politisches Engagement voll auszuleben.
Das ist gut für die Politik, aber schade für die Musik. Immerhin gab es noch eine Abschiedstour mit seiner aktuellen Formation KONTRABANDA - und jetzt diese CD mit den Aufnahmen seines Auftrittes Anfang des Jahres in Barcelona.
Danke: 77 Minuten Energie, eingepackt in ein kleines Spiralbüchlein mit Konzertbildern und spanischen Zeitungsartikeln zur Tour. Ein Dutzend Musiker auf der Bühne, von Bläsereinsätzen weit nach vorne gebrachte wilde Mischungen aus Ska, Ragga, Latin und etwas Punk, weiter, weiter, nicht aufhören.
So klingen Konzerte, die man sein Leben nicht mehr vergisst. Und wenn eine kalte, maschinell hergestellte CD dieses Gefühl transportieren kann, dann ist sie eine gute CD. Wie diese hier. (76:57) (10/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Alex von Streit