SHADE

Fedra MCD

Momentan lässt sich eindeutig eine große Menge an Bands vom Waverock der Achtziger und Shoegazer-Sound der frühen Neunziger beeinflussen. Allerdings gibt es neben INTERPOL und den STILLS auch nur sehr wenige Bands, die aus der breiten Masse dieses Trends herausstechen.

Zu den wenigen Bands mit Potenzial kann man schon jetzt SHADE aus Pittsburgh, Pennsylvania zählen. 2002 veröffentlichten sie mit "Forever Now, Nowhere Tomorrow" noch ein eher durchschnittliches Debütalbum, was ihnen zwar einen Achtungserfolg, jedoch noch nicht das große Medien- und Publikumsinteresse bescherte.

Zwei Jahre später merkt man der Band auf der aktuellen Mini-CD "Fedra" an, dass sie ihren Sound geschärft und ihr Songwriting enorm verbessert hat. Das Quintett spielt jetzt trocken und voluminös zugleich auf den Punkt und entwickelt durch die fuzzigen und flirrenden Gitarrenwände und Keyboardsounds ihren ganz eigenen Shoegazer-Sound, der seine Einflüsse natürlich nicht leugnen kann und will.

RIDE, THE JESUS & MARY CHAIN, SWERVEDRIVER und MY BLOODY VALENTINE waren sicher die Jugendhelden der SHADE-Herren - und das sind ja nun wahrlich keine schlechten Vorbilder. Ähnlich wie INTERPOL schaffen es SHADE allerdings locker, ihre Einflüsse nicht zur bloßen Kopie verkommen zu lassen, sondern ihr eigenes Sound-Universum kreativ zu gestalten.

"Fedra" vereint sieben erstklassige Songs mit großem Hitpotenzial, die ihnen in den Staaten zum Teil überschwängliche Reviews einbrachten. Diesen kann man sich ohne Wenn und Aber anschließen und darf gespannt sein, wie die Band sich weiter entwickelt! (26:03) (09/10)