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ALÓWAN

Feathers

Aufgrund der Dominanz von David Eugene Edwards als Frontmann der Gothic-Country-Mystiker 16 HORSEPOWER, die von 1992 bis 2005 existierten, vergisst man oft, dass die Band ja auch noch aus anderen Mitgliedern bestand. Bassist Pascal Humbert veröffentlichte 2001, 2003 und 2010 unter dem Namen LILIUM drei Platten auf Glitterhouse, und an „Short Stories“ von 2003 war auch 16 HORSEPOWER-Drummer Jean Yves Tola maßgeblich beteiligt, ansonsten waren Tola und Humbert eher unter der allgemeinen Wahrnehmungsschwelle aktiv. Unter dem Namen ALÓWAN gibt es jetzt ein neues Lebenszeichen von Tola, der dabei aber mehr an die düsteren folkloristischeren WOVEN HAND-Veröffentlichungen von Edwards als an die rockigen 16 HORSEPOWER erinnert, auch die schleppenden Gothic-Americana-Klänge von NEUROSIS-Mitglied Steve Von Till sind hier nicht weit. Ein Rock-Album ist „Feathers“ sicherlich nicht, im Vordergrund steht hier ein minimalistischer Folk-Sound, bei dem man auch Tolas Erfahrungen im Bereich klassischer Musik und in der französischen Cold-Wave-Szene heraushören kann. Zwar bleibt von den einzelnen Songs auf „Feathers“ nicht allzu viel hängen, aber Tola gelang damit auf jeden Fall ein sehr schönes, atmosphärisches Album, das auch immer mal wieder an seine alte Band 16 HORSEPOWER erinnert und vor allem vom leicht entrückten Gesang von Chantal Acda geprägt ist.