Obacht: Bei diesen MAU MAUS handelt es sich um die englischen Band aus Sheffield, nicht um die L.A.-Band aus den späten Siebzigern aus dem The Masque-Umfeld. Die Briten gründeten sich 1979, veröffentlichten zunächst in Eigenregie vier EPs und eine Live-Platte und schließlich 1985 das Album „Fear No Evil“, das die Band mit Simon Hinkler (PULP, THE MISSION) in den Fairview Studios in Hull aufnahm.
Bei der Namensgebung Pate stand auch hier die gleichnamige New Yorker Gang aus den Fünfzigern, die sich wiederum auf die Mau Mau-Rebellen beriefen, die im gleichen Jahrzehnt in Kenia aktiv waren.
Wie Sänger Chris Taylor in den auf dem Beiblatt abgedruckten Linernotes schreibt, hatte sich die Band mit diesem Album von den schnelleren, härteren Punk/Hardcore-Klängen ihrer frühen Releases etwas abgewandt und berief sich auf Einflüsse wie THE CLASH, EDDIE AND THE HOTRODS, CHELSEA, MISFITS, FEAR, LORDS OF THE NEW CHURCH, THE OUTCASTS und THE JAM.
Der Wunsch bestand, etwas melodiösere Nummern zu schreiben, wofür etwa „Johnny boy“ ein Beleg ist. Politisch waren es damals harte Zeiten, Thatcher legte es darauf an, die britischen Gewerkschaften und allen voran die der Bergarbeiter in die Knie zu zwingen, und entsprechend politisiert waren neben vielen anderen Bands jener Zeit auch die MAU MAUS.
Leider liegen hier aber keine Texte bei, auch einen Download-Code gibt es nicht. Seit damals ist dies die erste Vinyl-Neuauflage der Platte, die zwischenzeitlich nur als Captain Oi!-CD verfügbar war.
Ein zu Unrecht in Vergessenheit geratener britischer Punk-Klassiker aus einer Zeit, als viele der alten Bands längst aufgelöst waren oder sich vom Punk abgewandt hatten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Joachim Hiller