Nach vier grundunterschiedlichen und stilbildenden Alben wollten sie endlich einmal ein Album machen, dass einfach zu hundert Prozent nach FAVEZ klingt. Wenn man der Aussage von Sänger Chris Wicky Glauben schenken darf - ich schenke - klingen die "wahren" FAVEZ nach einer überdurchschnittlich guten und technisch sehr versierten Rockband.
"Old And Strong In The Modern Times" wird einen vorderen Platz in der Kategorie "treffendster Albumtitel" einheimsen. FAVEZ fahren ihre ganze Erfahrung auf und servieren uns elf einwandfrei rockende Leckerschmecker, sauber ausgearbeitet und immer mit der entscheidenden Schippe Dreck im Hals.
Noch immer stehen schleppende oder gedämpfte Parts neben turmhohen Wänden aus Gitarren, die Dynamik ihres grandiosen "From Lausanne, Switzerland" findet sich hier jedoch nicht mehr. An den bisherigen Verhältnissen im Hause FAVEZ gemessen, sucht sich die Musik jetzt einheitlicher und zielstrebiger ihren Weg in das Langzeitgedächtnis.
Straight und ganz schön derbe nehmen die Schweizer augenzwinkernd einige Standards aus der jüngeren Rock- und Popgeschichte mit in ihre Songs auf und verknüpfen diese Zitate zu einem neuen, ganz eigenständigen Sound.
Das Zusammenspiel der Rhythmusgruppe ist chirurgisch genau und organisch. Das Schlagzeug treibt, die Gitarren hetzen, der Gesang brilliert mit untypischen und unverschämt folgerichtigen Melodien.
"Old And Strong ..." ist der vorläufige, nachvollziehbare Schlusspunkt in der Entwicklung einer experimentierfreudigen Band, die mit einem begeisternden Akustikalbum begann, um uns Jahre später diesen Bastard aus Rock und Qualität zu gebären.
FAVEZ machen gute Musik. (37:13) (09/10)
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