PEACHES

Fatherfucker CD

Die Kanadierin Peaches aka Merrill Nisker wurde gerade überall schwer abgefeiert, und ich hoffe mal, dass das nicht nur damit zu tun hat, dass die Frau vor der Kamera gerne mal die Beine breit macht. Das ist natürlich schwer provokant und auch völlig revolutionär, und natürlich als feministisches Statement gemeint, denn Peaches versteht sich auch Revolutionärin in sexueller Hinsicht.

Ihr Schritt in Ehren, aber in einer vor sexuellen Images nur so aufgeladenen Medienlandschaft juckt einen das nicht wirklich. Musikalisch ist "Fatherfucker" ein nettes Elektro-Punk-Ding, beinhaltet aber auch nichts, was man nicht schon von SUICIDE, CHICKS ON SPEED oder LE TIGRE gehört hätte, auch wenn Peaches vielleicht einen größeren Hipness-Faktor besitzt.

Ob Peaches jetzt dabei unglaublich sexy ist, u.a. wegen toller Auforderungen wie "Shake yer dix", oder ob das noch Rock'n'roll ist, auch wegen der Anwesenheit von Iggy Pop bei einem Track, tja, das wissen nur unsere Popkulturgelehrten wirklich.

Für mich ist "Fatherfucker" eine recht durchwachsene, streckenweise wenig soulfulle Angelegenheit, nicht ganz uncharmant und von der grundsätzliche Haltung punkiger, als man es von vielen Elektroacts gewohnt ist, aber eben nur halb so cool und revolutionär, wie scheinbar die halbe Menschheit gerade denkt.

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