FARIN URLAUB RACING TEAM

Livealbum Of Death CD / Zehn MCD

Farin Urlaub solo ist Geschichte, ab jetzt firmiert er samt seinen Mitstreitern und Mitstreiterinnen als FARIN URLAUB RACING TEAM, kurz FURT. Das hat er, das haben sie zwar auf den Touren zu den beiden Soloplatten Urlaubs auch schon so gemacht, bisher war das aber eben "nur" die Tourband, während Farin Urlaub im Studio bekanntlich so gut wie alles alleine gespielt hat.

Fortan aber ist man also eine richtige Band, die in Zukunft auch zwölfköpfig im Studio auflaufen wird. Und was bietet sich am Besten an als Einstand einer beförderten Ex-Nur-Live-Band? Genau, ein Livealbum.

Bei gerade mal zwei Studioalben und einem Dutzend Single-B-Seiten mag das normalerweise vielleicht etwas verfrüht erscheinen, macht in diesem Fall aber absolut Sinn. "Livealbum Of Death" also heißt das Quasi-Debütalbum der FURTer und, um das vorwegzunehmen, es ist eine der wenigen Ausnahmen von der Regel, dass Livealben im besten Fall überflüssig und im schlimmsten Fall eine elendig langweilige Dokumentation von eh nicht sonderlich spannenden Konzerten sind.

Aufgenommen in verschiedenen Städten im Frühsommer 2005 auf der "Sonnenblumen Of Death"-Tour gibt's auf "Livealbum Of Death" einen knapp anderthalbstündigen, soundtechnisch natürlich einwandfreien Querschnitt des Urlaub'schen Schaffens, neben Songs der beiden Alben "Endlich Urlaub!" und "Am Ende der Sonne" haben es auch ein paar B-Seiten und sogar drei neue Songs geschafft, unter die 22 ausgewählten Tracks zu kommen.

Das vertonte Hüpfkommando "Zehn" ist dann auch direkt die erste Singleauskopplung geworden - die wartet neben dem dazugehörigen Video auch noch mit zwei weiteren Livesongs auf. Und auch wenn es mir als Verfechter und Anhänger des musikalischen Minimalismus schwer fällt, muss ich doch zugeben, dass Urlaubs Lieder durch die Big-Band-Stärke, den oft mehrstimmigen Backgroundgesang der Sängerinnen und die fast immer präsenten Bläser unheimlich an Qualität und Atmosphäre gewinnen, kleine Abänderungen inklusive.

Es scheint also eine weise Entscheidung gewesen zu sein, FU zu FURT mutieren zu lassen, denn "Livealbum Of Death" zeigt eine hervorragend aufeinander eingespielte Band, die verdammt laut und druckvoll daher kommt und auf deren Studioarbeit ich schon jetzt sehr gespannt bin.

(09/10)