ELLIOTT

False Cathedrals CD

Das Debütalbum von ELLIOTT ("U.S. Songs") konnte mich vor zwei Jahren wirklich überzeugen. Kein Wunder, schließlich handelte es sich dabei um die neue Band von ehemaligen FALLING FORWARD-Mitgliedern, die mir mit ihrem filigranen Post-Hardcore schon Jahre zuvor das Leben versüßten.

Und nun ist er endlich da, der lang ersehnte zweite Longplayer von ELLIOTT, der einige dicke Überraschungen zu bieten hat. Die Hardcore-Wurzeln des Vierers wurden endgültig ad acta gelegt, so dass man von einem reinrassigen (Alternative) Rock-Album sprechen kann, dass sich vor allem durch originelle Arrangements (mit dezenter elektronischer Unterstützung) und eine ungeheure emotionale Tiefe auszeichnet.

Auch hier möchte ich den Vorwurf des "Warmduschertums" nicht gelten lassen, da sich ELLIOTT wirklich positiv weiterentwickelt haben. Wäre es nicht langweilig gewesen, wenn die Jungs "U.S.

Songs Part 2" aufgenommen hätten? Eben. Und so ist eine Platte für Melancholiker und zart besaitete Gemüter entstanden, die sich auf einen 51 Minuten andauernden Seelenstriptease einlassen möchten, der einen unweigerlich in seinen Bann zieht, was nicht zuletzt an Chris Hidgons einzigartiger Stimme liegt, die jederzeit für eine Gänsehaut auf dem Rücken gut ist.

Es würde mich nicht wundern, wenn ELLIOTT mit diesem sehr erwachsen wirkenden Meisterwerk auch den kommerziellen Durchbruch schaffen würden - verdient hätten sie es! "False Cathedrals" hat jedenfalls jetzt schon einen Platz in meiner ganz persönlichen Top Ten-Liste dieses Jahres sicher, und zwar noch vor den neuen Platten von SAMIAM und SUNNY DAY REAL ESTATE! Punkt.