Die Nostalgiewelle im Emo oder Post-Hardcore hat schon so einige Bands dazu verleitet, sich nach Jahren künstlerischer Differenzen noch einmal zusammenzutun und den gierigen Fans etwas zu geben, von dem einige wahrscheinlich nicht mal wissen, dass sie es brauchen. Nachdem vor allem die Veranstalter des Furnace Fest in Birmimgham, Alabama so hartnäckig geblieben sind, dass die Band um Sänger Chris Higdon auf die tausendste Konzertanfrage nicht mehr mit „nein“ antworten konnte, steht jetzt also ein Ereignis an, das so niemand vorhersehen konnte: Die 1995 gegründete und 2003 aufgelöste Band aus Louisville, Kentucky spielt ihr wahrscheinlich wichtigstes Album „False Cathedrals“ (2000) auf einer kleinen Tour noch mal in Gänze – bis jetzt leider nur in den USA. Und neue Songs zu schreiben, ist erst mal nicht geplant. Wie es sich nach fast zwanzig Jahren angefühlt hat, diese Songs zu spielen, beschreibt Chris gutgelaunt im Interview.
Chris, kannst du mir bitte den Moment beschreiben, als ihr euch nach so langer Zeit im Proberaum getroffen habt und die „False Cathedrals“-Songs gespielt habt?
Uns war es wichtig, dass wir wieder ein Gefühl für unsere eigene Musik bekommen. Die Proben sind ja nur das Ergebnis eines langen Planungsprozesses, den wir jetzt endlich abgeschlossen haben. Es fühlte sich von vornherein sehr interessant an. Wir hatten Momente der Klarheit und wussten schnell wieder, wie wir, wie ELLIOTT klingen wollen. Gleichzeitig war da aber auch der Gedanke, dass das eine ganz schön harte Zeit wird, bis wir uns die Songs wieder so angeeignet haben, dass wir uns nicht wie unsere eigene Coverband anhören. Unser Drummer Kevin Ratterman war der Einzige, der in den letzten zwanzig Jahren konstant Musik gemacht hat. Der Rest von uns war etwas eingerostet. Dafür wissen wir jetzt, woran wir arbeiten müssen. Das ist gut, aber auch irgendwie gruselig.
Warum ist das gruselig?
Weil wir gefühlt alles von damals noch einmal durchmachen. Es gab sogar die kleine Chance, in der Lagerhalle zu proben, in der wir damals die Demo-Aufnahmen gemacht haben. Das hat leider nicht funktioniert. Dafür fühlt es sich mit den anstehenden Shows jedoch so an, als würde sich ein Kreis schließen.
Habt ihr gemerkt, dass ihr jetzt ein paar Dinge nachholen könnt, die ihr vor zwanzig Jahren nicht verwirklichen konntet und fließt das in die neuen ELLIOTT mit ein?
„False Cathedrals“ wurde noch nie so gespielt, wie wir es damals aufgenommen haben. Das lag vor allem daran, dass Jay Palumbo und Jonathan Mobley relativ schnell nach der Veröffentlichung aus der Band ausgestiegen sind. Mit den neuen Mitgliedern haben wir damals das Arrangement verändert oder die Songs zum Teil auch gar nicht live gespielt. Jetzt mussten wir die ganzen Feinheiten und Nuancen bei der Gitarrenarbeit oder beim Gesang erst mal mühsam herausfinden, was wirklich witzig ist, da wir die Songs ja selbst geschrieben haben.
Eure Aufnahmen aus den Recording-Sessions sind heute nicht mehr auffindbar. Das muss die Sache doch extrem verkompliziert haben.
Ja, alle Backing-Tracks sind verloren gegangen. Ich hoffe, dass sie irgendwo noch existieren. Vielleicht hat sie irgendwer damals in einen Safe gepackt und dann vergessen, dass es sie gibt. Wir müssten wirklich mal herausfinden, wo die abgeblieben sind. Vielleicht hat sie auch einfach jemand weggeworfen, wer weiß das schon. Kevin musste jedenfalls alles noch mal Ton für Ton nachbauen. Er hat sich da wirklich reingekniet und mit seinen Synthies versucht, den alten Sound nachzuspielen.
Und ihr habt dann einfach eure Instrumente aus der Masteraufnahme rausgehört, oder wie soll ich mir das vorstellen? So wie jemand, der zu einem Vorspielen eingeladen wird und ein paar Songs mit der Band performen darf.
So ungefähr ist das gewesen. Ich bin einmal zur Probe erschienen und habe gemerkt, dass ich Jays Gitarre vorbereitet habe. Wir haben beide das Gleiche gespielt und uns irgendwann angeschaut und gelacht.
Musstet ihr euch zügeln, an den alten Songs nichts zu verändern? Oder gab es gar nicht den Drang, etwas an „False Cathedrals“ auszubessern oder zu ergänzen?
So weit sind wir Stand jetzt noch gar nicht. Momentan geht es erst mal darum, unsere Muskeln wieder an die Abläufe zu gewöhnen und die Songs zu verinnerlichen. Das Ziel des Ganzen ist auch, dass wir wieder miteinander Musik machen und schauen, wie erwachsene Versionen von uns mit den Angelegenheiten der Band umgehen und was wir daraus machen. Gleichzeitig müssen wir auch bedenken, dass es Leute gibt, die ELLIOTT in den letzten zwanzig Jahren nicht vergessen haben und die immer noch an der Musik von damals interessiert sind. Ich möchte vermeiden, dass wir auf die Bühne gehen und die Fans dann finden, dass wir ganz anders klingen, als sie es in Erinnerung hatten. Wir profitieren davon, dass es zu unserer Zeit ja noch keine Smartphones mit Videofunktion gab, die jede Kleinigkeit festgehalten haben. Unsere Zuhörerinnen und Zuhörer haben sich etwas bewahrt, das in ihrer Fantasie auch gewachsen sein könnte. Wir müssen einfach davon ausgehen, dass die Leute uns damals wohl nicht so schlecht fanden.
Als TEXAS IS THE REASON vor ein paar Jahren für wenige Konzerte nach Europa kamen, hatte das schon eine sehr festliche Stimmung. Ich denke, dass ihr Ähnliches erwarten könntet. Wie viele Shows stehen für euch auf dem Plan?
Wir werden bei einem Festival mit ALEXISONFIRE und CITY AND COLOUR und zusätzlich zum Furnace Fest noch ein paar Club-Shows spielen, unter anderem in New York und Los Angeles.
Ich hatte gehofft, du sagst jetzt, dass für das kommende Jahr auch Termine in Europa geplant sind.
Man sollte nie „nie“ sagen, aber dafür gibt es zumindest momentan noch keine konkreten Pläne. Wir würden sofort kommen. Vor allem, weil wir in Berlin eines der besten Konzerte unserer Karriere gespielt haben. Das müsste im Wild at Heart gewesen sein. Die Energie und der Vibe hatten etwas Magisches. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich in dem Schwimmbad auf der anderen Straßenseite schwimmen war und die Schlange vor dem Club beobachten konnte. Jedes Mal, wenn ich kurz untergetaucht war, standen da mehr Leute. Es war jedenfalls pickepackevoll. Ich würde kleinere Läden auch immer größeren Venues vorziehen, weil ich die besten Shows meines Lebens dort gesehen habe. Zum Beispiel haben FUGAZI mal vor 200 Leuten in einem Raum gespielt, der höchstens für 80 Menschen Platz hatte. Es war irre. So was würde ich mir jetzt auch wieder wünschen.
Lass uns über die Rolle des Furnace Fest sprechen, das ja eigentlich die Reunion konkretisiert hat. Oder seid ihr von euch aus auf die Idee einer Jubiläumsshow gekommen?
Also es gab regelmäßig Gerüchte, dass wir mal wieder spielen würden. Kevin war, was das anging, auch sehr aktiv. Wir dachten, dass es schon cool sei, mal wieder etwas zu starten. Aber zumeist scheitern solche Pläne an den der Logistik oder einfach am Terminkalender der Beteiligten. So ist das einfach im Leben. Das Furnace Fest kam mit seiner Anfrage zu einem Zeitpunkt, als sich unsere Haltung zu einer Reunion gerade etwas geändert hatte. Wir haben in der Pandemie gelernt, dass es keine Garantien gibt, dass die Dinge wieder so sein werden wie vorher und dass wir unsere Möglichkeiten ausschöpfen sollten. Aufgrund der Anfrage mussten wir uns endlich einigen. Und es war auch, ehrlich gesagt, nicht die erste Anfrage von denen. Eigentlich haben sie jedes Jahr angefragt, immer dann, wenn sie das Festival veranstaltet haben. Und zuerst haben wir auch dieses Mal zunächst abgesagt. Sie sind aber hartnäckig geblieben und haben sich immer wieder gemeldet.
Also wenn das so ist, findet sich in Deutschland oder Europa bestimmt auch jemand, der oder die euch mit Anfragen regelmäßig auf die Nerven gehen könnte.
Deutschland hat auf jeden Fall einen besonderen Platz in meinem Herzen. Die Leute gehen hier anders mit Musik um, das weiß ich sehr zu schätzen. Versuchen kann man es ja mal.
ELLIOTT sind für viele Menschen definitiv eine der wichtigsten Emo-Bands. Kannst du nachvollziehen, dass eure Musik den Leuten so viel bedeutet und dass ihr einen Sonderstatus einnehmt?
Das ist in erster Linie eine riesig große Ehre. Sobald du Musik veröffentlichst, gibst du sie quasi aus der Hand. Es liegt nicht mehr an uns, was die Menschen mit den Songs machen. Wir können niemandem sagen, was er oder sie dabei fühlen soll, und es ist enorm aufregend, dass die Band offenbar einen so großen Stellenwert für manche hat.
Welche Bands sind im Gegenzug für dich so wichtig, dass du sagen würdest, dass sie dir etwas bedeuten?
Die DC-Szene war damals ein großer Einfluss für mich. Bands wie JAWBOX, LUNGFISH, FUGAZI und vor allem GRAY MATTER sind mir enorm wichtig. Letztere muss ich auch unbedingt mal wieder hören, weil mir neulich erst bewusst geworden ist, wie sehr ich sie liebe. In bin in die Szene durch Hardcore und Punk gekommen und habe dann irgendwann mehr in die melodische Richtung tendiert. So was wie PIXIES, QUICKSAND oder AVAIL beschreiben das ganz gut. Außerdem war vor allem die lokale Szene in Louisville der Grund, dass ich überhaupt auf die Idee gekommen bin, mich selbst als Musiker zu versuchen. Da waren Leute in meinem Alter, aus meiner Stadt, die mich haben realisieren lassen, dass ich das vielleicht auch könnte. GUILT, METROSCHIFTER und ENDPOINT sind Eckpfeiler meiner lokalen Musiksozialisation.
Manchmal hilft es ja, neue Bands mit anderen, „alten“ Bands zu vergleichen, um sie anderen zu beschreiben. Nimmst du es mittlerweile wahr, wenn sich eine Band nach ELLIOTT anhört?
Das ist, ehrlich gesagt, noch nicht so oft vorgekommen. Ab und zu samplet uns mal ein DJ für einen Song. Andersherum hatte ich mal bei einem SPIRITUALIZED-Song das Gefühl, als hätte ich den gesungen. Die wissen natürlich nicht, wer ich bin. Aber der Sound der Aufnahme klang echt sehr nach mir. Das war witzig.
Du hast gerade schon erzählt, dass Kevin der Einzige ist, der in den letzten zwanzig Jahren konstant aktiv Musik gemacht habe. Womit hast du die letzten Jahre so verbracht?
Meine Frau und ich arbeiten als Fotografen. Wir machen eigentlich alles, Hochzeiten, Editorials, Werbung und fotografieren sogar Essen. Um in dem Job am Ball zu bleiben, mussten wir uns breit aufstellen. Klar kann man sich spezialisieren, aber wenn die Aufträge reinkommen, sollte man sie auch machen.
Hat dein Job auch den Ausschlag für die „Photorecording“-Platte gegeben?
Das würde ich so nicht sagen. Fest steht, dass ich durch die Fotografie erst richtig in der Hardcore-Szene angekommen bin. Ich habe mich damals gefragt, welchen Beitrag ich leisten könnte. Das war so um 1989. In der Zeit konnte ich Kontakte zu Bands aufbauen und war immer irgendwie involviert. Irgendwann sprachen mich immer mehr Leute darauf an, ob ich nicht auch mal in einer Band singen möchte. Ich würde ja schließlich so viele Musikerinnen und Musiker kennen. So was hatte ich nie vorher gemacht, habe es dann aber doch drauf ankommen lassen. So sind FALLING FORWARD entstanden. Mannomann, waren wir am Anfang schlecht. Das hat sich hinterher irgendwann gebessert. Bei ELLIOTT hatte ich andere Prioritäten als das Fotografieren.
Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, wie sich ELLIOTT anhören würden, wenn ihr euch nicht 2003 getrennt hättet?
Das ist eine gute Frage. Der Sound einer Band hängt ja zu 100% von den Mitgliedern ab. Und da gab es ja auch in unserer aktiven Zeit schon einige Wechsel. Was wäre passiert, wäre der Kern mit Jay und Jonathan zusammengeblieben? Was wäre nach „Song In The Air“ gewesen? Wir hätten uns vielleicht in die Richtung von MY BLOODY VALENTINE entwickelt und auf ähnliche Songstrukturen gesetzt. Die Frage ist wirklich sehr interessant. Die Bands, die ich mag und die schon sehr lange unterwegs sind, hören sich jetzt auch nicht mehr so an wie vor zwanzig Jahren.
Der Emo-Sound eurer Generation ist seit ein paar Jahren wieder sehr angesagt. Kannst du dir das erklären?
Ich habe schon wahrgenommen, dass auch neue Bands wieder mehr in die Richtung von AMERICAN FOOTBALL gehen, ja. Das mag vielleicht daran liegen, dass manche Sachen in Zyklen verlaufen. Wir kehren irgendwann automatisch an die Stelle zurück, an der wir schon mal waren. Wahrscheinlich liegt es aber auch daran, dass viele der Bands von damals, wie MINERAL, CHAMBERLAIN oder HOT WATER MUSIC, mittlerweile wieder regelmäßig Konzerte spielen und so Aufmerksamkeit generieren. Das Furnace Fest ist auch ein gutes Beispiel dafür, wenn es die ganzen alten Recken aus ihren Höhlen holt. Jeder kann mit den Bands irgendwie etwas anfangen. Und es scheint, als wären die meisten nach ihrer Auflösung noch bekannter geworden.
Ein abschreckendes Beispiel für eine Reunion, die nicht hätte sein müssen, sind meiner Ansicht nach AT THE DRIVE-IN, die ihren Heldenstatus mittlerweile verspielt haben.
Es hängt immer vom Zeitpunkt ab, wann du etwas wieder aufgreifst. Und vor allem sollte die Sache wichtig genug sein, dass du es noch mal versuchst. Du willst ja auch niemanden enttäuschen. Wobei eigentlich sollte das keine so große Rolle spielen. Es muss sich nur für dich gut anfühlen.
Kommen wir zur entscheidendsten Frage des Interviews: Wie sieht es bei ELLIOTT mit neuer Musik aus?
Im Moment denken wir noch nicht daran. Wir feiern erst mal nur „False Cathedrals“, das wir so ja auch noch nie gespielt haben. Und wir wollen den Leuten etwas zurückgeben. Aber auch hier gilt, dass man nie etwas ausschließen sollte. Jedoch geht es zumindest jetzt erst einmal nicht darum, neue Sachen zu schreiben.
Welcher der Songs auf „False Cathedrals“ macht dir am meisten Spaß, und hat sich das über die Jahre hinweg geändert?
Ich mag die ausgedehnten Songs wie „Shallow like your breath“ oder „Blessed by your own ghost“. Bei den Proben hat „Lipstick stigmata“ enorm viel Spaß gemacht, weil wir den Track noch nie live gespielt haben.
Irgendwer hat mal gesagt, dass ihr wie eine glücklichere Version von RADIOHEAD klingen würdet. Kannst du etwas damit anfangen?
Oh, ich würde nicht sagen, dass ich in unserer aktiven Phase so happy war. Aber ich habe auch schon mal gehört, dass wir eine sehr poppige Band seien. Unsere Bassistin, die auch bei GUILT und BOTCH mitgespielt hat, meinte einmal nach einer Probe zu mir, dass „Drive on to me“ der wohl positivste Song sei, den sie je gespielt habe. Die Beschreibung, dass ELLIOTT die glücklicheren RADIOHEAD sind, gefällt mir auf jeden Fall.
Kannst du zum Abschluss noch die Frage beantworten, ob du dir bewusst bist, dass der Nostalgiefaktor bei den anstehenden Shows extrem hoch sein wird?
Ja, dieser Faktor ist echt groß. Ich meine, ich bin ja selbst Musikfan und habe das Gefühl, dass ich in bestimmten Situationen gerne Musik von damals hören möchte. Im Herbst geht es mir oft so, dass ich GORILLA BISCUITS anmachen will. Da kommen so viele Erinnerungen hoch. Wenn wir mit ELLIOTT diesen Stellenwert bei Menschen einnehmen, ist das natürlich krass. Aber mit zunehmendem Alter ist meine Wahrnehmung und Wertschätzung für alle Leute, die sich, statt vor dem Fernseher zu sitzen, auf den Weg zu einer Show von uns machen, enorm gestiegen. Und da ist es egal, ob da am Ende zwei oder zweihundert Menschen stehen.
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Die Bandhistorie
Offiziell beginnt die Bandgeschichte von ELLIOTT aus Louisville, Kentucky im Jahr 1995. So richtig durchgestartet ist die Band um Sänger Chris Higdon wahrscheinlich aber erst mit ihrem Vertrag mit Revelation Records und der Veröffentlichung von „False Cathedrals“ im Jahr 2000. Insgesamt hat die Band drei Alben veröffentlicht, die zur damaligen Zeit in die Emo-Schublade gepackt werden mussten, obwohl Alternative und Indie als Stempel auch ganz gut gepasst haben. Vielleicht war es die Hardcore-Vergangenheit der Musiker, die es bis 2003 in wechselnder Besetzung geschafft haben, als eine der einflussreichsten Emo-Bands der Zweitausender neben MINERAL, SUNNY DAY REAL ESTATE und TEXAS IS THE REASON zu gelten. Sänger Higdon hat nach dem Ende von ELLIOTT die Band FRONTIER(S) gegründet. Im Jahr 2022 haben sie bekanntgegeben, dass sie im Rahmen des Furnace Fest in Birmingham, Alabama „False Cathedrals“ in Gänze spielen werden. Mittlerweile sind noch weitere Shows geplant.
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Diskografie
„U.S. Songs“ (LP, Revelation, 1998) Nach zwei EPs, inklusive einer Split mit KID DYNAMITE, spielen sich ELLIOTT mit Songs wie „Suitcase and atoms“ auf die Emo-Landkarte und räumen dort erst mal gehörig auf. Die elf Songs klingen anders als TEXAS IS THE REASON, THE PROMISE RING und SUNNY DAY REAL ESTATE. Die Platte hat Rock-Strukturen und ein „Intro“, das aber erst an zweiter Stelle auf der Trackliste steht.
„False Cathedrals“ (LP, Revelation, 2000) Es wird niemals mehr eine Platte wie „False Cathedrals“ geben! Die Sensibilität der Songs, die drückende, aber gleichzeitig auch seidige Atmosphäre und der vermehrte Einsatz von Piano und Synthesizer heben ELLIOTT meilenweit von JIMMY EAT WORLD und anderen Mainstreamkandidaten ab. Wieder wurde Emo neu definiert.
„Song In The Air“ (LP, Revelation, 2003) Das letzte „wirkliche“ ELLIOTT-Album kann die Energie des Vorgängers nicht zu 100% aufrechterhalten. Die Besetzungswechsel nach der Veröffentlichung von „False Cathedrals“ zeigen ihre Spuren. Die Songs werden wieder länger und verlieren sich zu sehr in der Atmosphäre, die ein Trademark von ELLIOTT sein soll.
„Photorecording“ (CD, Revelation, 2005) Das Abschiedsgeschenk an die Fans. Die Songs von „False Cathedrals“ neu arrangiert und in einer anderen Reihenfolge. Es ist der Wermutstropfen in der viel zu kurzen Karriere von ELLIOTT und zeigt noch mal eindrucksvoll, wozu diese Band fähig gewesen wäre. Sänger Chris Higdon macht später mit FRONTIER(S) wieder etwas rockigere Sachen, zieht mit den 14 Songs aber noch mal alle in seinen Bann.
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