Der Metalcore-Hype reißt nicht ab. Was mit INTEGRITY, AT THE GATES u. a. begann und in unseren Breitengraden wohl mit CALIBAN, HEAVEN SHALL BURN und Gefolge letztes Jahr seinen ultimativen Höhepunkt erreicht hat, scheint sich anbetracht der von mir zu tippenden Reviews fortzusetzen.
Offen gestanden bin ich des Ganzen etwas müde geworden und tendiere wieder zu mehr Hardcore und weniger Metal. Dennoch möchte ich die Musik nicht missen und bereut wird schon mal gar nichts, da Bands wie oben genannte und viele andere für meinen Gehörgang einfach absolute Hammerbretter produziert haben.
Zwei Highlights sind da in jedem Fall AS I LAY DYING und AS WE FIGHT mit dem geilsten Mix aus Metal und Hardcore, den ich bisher gehört hab, wobei die Betonung hier klar auf Metal liegt. FALL OF A SEASON machen in meinen Ohren mit ihrer ersten eigenen Scheibe "Decades Of A Bleeding World" ebenfalls alles richtig.
Schon der Opener "Agony of a broken boy" brettert mit bestem Doublebass-Gewitter, melodiösen Gitarrenläufen und Keuchhusten-Gebrülle nach vorne und verspricht direkt viel. Dieses Level wird auch ohne Ausnahme gehalten, wenn mitunter auch mal versucht wird, zu singen, was mancher als abwechslungsreich bezeichnen würde, meines Erachtens aber hier nicht passt und schlimme gedankliche Parallelen an langweilige Nu-Metal-Acts wach ruft.
Am schönsten sind FOAS immer dann, wenn die Metal-Axt richtig ausgepackt und munter alles zerlegt wird, was lebt und Freude empfindet. Die zum Glück spärlich eingestreuten Elektroparts, die wohl den Widererkennungswert steigern sollen, hätte man ebenfalls ganz weglassen können, denn Kreativität beweist die Band mit ihrem lupenreinen Sound.
Der reißt einen in einen Strudel und lässt nur wenig Zeit zum Luft holen - eben wie AS WE FIGHT und AS I LAY DYING, die spielerisch und soundmäßig einfach klasse sind. FALL OF A SEASON stehen dem in nichts nach und werden, trotz kleiner unnötiger Schnörkeleien zur Kaufempfehlung.
(7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Carsten Hanke