Wenn die Band MORLA es durch ihre anspruchsvolle Art auch nicht schafft, klassische Ohrwürmer zu produzieren, so bleiben sie doch sicher noch lange im Gedächtnis. Zumindest im deutschsprachigen Raum klingen sie in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Manchmal tut eine Band wie diese, die ihre eigene Nische findet, nach Alleinstellungsmerkmalen statt nach Reproduktion altbekannter Muster sucht, einfach gut. Emo machen viele, aber eben nicht so wie MORLA. Sie halten ihre Songs verspielt, ohne uns mit endlosen Gitarrensoli zu malträtieren, sie halten einen coolen Achtziger-Vibe aufrecht, ohne dass sie dazu Keyboards bräuchten, sie verweigern sich eines aalglatten Gesangs, was zwar hier und da irritiert, aber doch maßgeblich dazu beiträgt, dass MORLA so besonders und wunderbarerweise auch sehr emotional klingen. Ganz nebenbei haben diese Typen dann auch noch kluge und im richtigen Maß vage gehaltene Texte. Es fällt mir wirklich schwer, bei diesem Tape etwas zu finden, das man groß kritisieren könnte. Ich denke, dann lass ich es jetzt einfach.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #152 Oktober/November 2020 und Bianca Hartmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #124 Februar/März 2016 und Bianca Hartmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Bianca Hartmann