Trini Trimpop war schon immer ein echter Freak vor dem Herrn, ausgestattet mit einem eigenen Kopf – und das durchaus im wahrsten Sinne des Wortes: Als ihm die TOTEN HOSEN zu sehr auf die Charts schielten, stieg er erst als ihr Schlagzeuger und dann als ihr Manager aus.
Und als der Kölner Teenie-Sender 1Live den TOTEN HOSEN vor ein paar Jahren einen Preis für ihr „Lebenswerk“ verlieh, erschien Trini zu der Ehrung mit einer Full-Face-Maske, wie sie im Wrestling oder im Sado-Maso-Bereich üblich ist, was nicht wenige der jungen Zuschauer verwundert zurück ließ.
Jetzt hat Trini seinen ersten literarischen Versuch vorgelegt. Die Geschichte des Romans ist schnell erzählt: Dem 40-jährigen Musikjournalisten Konstantin geht es nach eigener Aussage „zum Kotzen“.
Gerade erst hat er einen Herzinfarkt überstanden, seine Frau hat sich von ihm getrennt, und Sex hatte er auch seit zwei Jahren nicht mehr. Da lernt er bei einem Interview den angesagten DJ Sascha kennen, der ihn kurzerhand für ein paar Tage nach Ibiza einlädt.
Inmitten von lärmendem Techno, viel Drogen und etwas Sex findet Konstantin schließlich zu sich selbst ... Obwohl Trini mit Katja Vaders eine erfahrene Journalistin an der Seite hatte, merkt man schnell, dass er mit dem Schreiben Neuland betreten hat.
Zu langatmig und bemüht lesen sich weite Teile des Romans (obwohl man sich immer mal wieder beim Schmunzeln ertappt). Hinzu kommt das absurde Ende und der teilweise klugscheißerische Umgang mit „aktuellen und gesellschaftlich relevanten Themen“ (Trimpop).
Gerade im Vergleich zu John Nivens „Kill Your Friends“, einem thematisch ähnlichen Roman, zieht Trimpop mit „Exzess All Areas“ eindeutig den Kürzeren.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #100 Februar/März 2012 und Achim Lüken