Bevor nach sechseinhalb Minuten der Bass für Struktur sorgt und das Kommando übernimmt, loten die übrigen Instrumente (Gitarre und Schlagzeug, dazu eine schwerelose Orgel) in aller Ruhe aus, wie frei umherschwirrend und wie weltentrückt das altbekannte Rockinstrumentarium eigentlich klingen kann.
Der Blick von ACTION & TENSION & SPACE ist weltraumwärts gerichtet, hin zur Unendlichkeit. „A spaced out instrumental orchestra from Norway“ ist hier am Werk. Die feinsinnigen Percussions ähneln THE NECKS, die verschwurbelte Psychedelia erinnert an ETERNAL TAPESTRY aus Portland, die genau diese Stimmung auf „Wild Strawberries“ ausformuliert haben.
Nun ja, ausformuliert sind die drei langförmigen Stücke auf „Explosive Meditations“ keineswegs, sondern sie durchfließen Momente, die in einem weiten Raum zwischen fokussiert und verschwommen angelegt sind.
Genau darin liegt die Komplexität: unpräzise und ungefähre Musik zu machen, innerhalb derer die Instrumente wie beiläufig zusammenfinden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #147 Dezember/Januar 2019 und Henrik Beeke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #141 Dezember/Januar 2018 und Thomas Neumann