EXIT

Peter Lindmarks EXIT zeigt Mads Mikkelsen dagegen von einer ganz anderen Seite, was durchaus für die Vielseitigkeit des Dänen spricht. In dem düsteren wie etwas überkomplizierten Old-School-Thriller spielt Mikkelsen den Geschäftsmann Thomas Skepphult, mit schöner junger Frau, Kind und großem Haus gesegnet, der allerdings einige Leichen im Keller hat.

Seine unrühmliche Vergangenheit holt ihn ein, als sein Geschäftspartner tot aufgefunden wird und ein wichtiger Deal mit einer russischen Firma platzt. Für die Polizei ist Skepphult der Hauptverdächtige, und der ist fortan auf der Flucht, um seine Unschuld zu beweisen bzw.

den Drahtzieher dieses Komplotts gegen ihn aufzuspüren. Aus dieser etwas unoriginellen Ausgangssituation entwickelt Lindmarks nicht immer wirklich realistischer Film über 100 Minuten doch noch einen erstaunlichen Drive, was sicherlich auch daran liegt, dass die Grenze zwischen Gut und Böse ständig verschwimmt, und selbst die Hauptfigur eine mysteriöse Ambivalenz besitzt, durch die sie aber niemals die Sympathien des Zuschauers verliert.

EXIT erfindet den Thriller zwar nicht neu, ist aber aufgrund einer sich immer weiter anziehenden Spannungsschraube und einer stimmigen Inszenierung absolut sehenswert, und eine gute Alternative zu amerikanischen Produktionen dieser Art, die sich viel häufiger in den üblichen Klischees des Genres verstricken.

Ein großer Pluspunkt ist natürlich auch die Präsenz von Mikkelsen, der hier übrigens amüsanterweise in einer ähnlichen Foltersequenz wie in CASINO ROYALE zu sehen ist, nur diesmal mit vertauschten Rollen, denn diesmal ist er das Opfer.

Worauf man allerdings gut hätte verzichten können, ist der Alternativerock-Nachspannsong der Schwedin Ana Johnsson, irgend so eine Casting-Show-Gewinnerin, die auch schon mal was für den Soundtrack von SPIDER-MAN 2 trällern durfte.