EVEREST - hinter diesem Namen, der mir irgendwie bekannt vorkommt, versteckt sich eine aus Darmstadt nach Berlin ausgewanderte Poprockband, die nach einigen Major-Querelen "Demons For Company" nun auf dem eigenen Label Like The Mountain veröffentlicht.
EVEREST - das sind junge, musikbegeisterte Männer, die laut Info Nebenjobs in Tamponfabriken annehmen und Hochschulausbildungen abbrechen, um sich mit viel Zeit und "ohne große kommerzielle Interessen" der Musik widmen zu können.
Vielleicht erscheinen solche Entscheidungen nicht direkt auf den ersten Blick schwiegerelterntauglich, aber hey! These guys are keeping it real! Gut gelaunt und -frisiert gehen die Burschen zur Sache und sind gar nicht so böse, wie der Plattentitel vermuten ließe.
Fröhliche Popmusik mit rockigen Gitarren und dem Potenzial, Mädchenherzen zu brechen. EVEREST sind gut, keine Frage, viele kleine Gimmicks und Tricks in den Songs belegen intensives und gekonntes Komponieren.
So muss sie klingen, die perfekte Popmusik. Nicht angreifbar, aalglatt, radiotauglich bis zum Anschlag und doch catchy wie Sau. Das macht solange Spaß, wie man bewusst zuhören kann. Langfristig bewusstes Zuhören aber gab es vor EVEREST schon in einfacher.
Meine Aufmerksamkeit habe ich jahrelang den ebenfalls guten GET UP KIDS und namhaften Nacheiferern geschenkt. Diese Erfahrungen erlauben mir den Schluss, dass "Demons For Company" kein Ausnahmealbum ist.
Trotzdem außergewöhnlich gut: "A kick and a hit", "Next stop hell" und "Living in circles". Bei den anderen Songs schleicht sich bei allem guten Willen doch Langeweile ein, gepaart mit dem Bedürfnis, das Radio ein wenig leiser zu drehen.
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