SHEARER aus Berlin sind mit dem Herzen dabei, leidenschaftliche Rockfans. Sie mögen Rock'n'Roll-Symbolik: Pilotenbrille, Haartolle, heiße Frauen. Und Übertreibungen: "... brauchen Vergleiche mit FOO FIGHTERS und BEATSTEAKS nicht zu scheuen." Wenn ich so etwas höre, ehrlich, wird mir schlecht.
Vor allem, wenn dann eine halbgare Hobbyband folgt, deren Frontmann gesangliche Schwächen hinter viel zu wenig inspiriertem Gegröle verstecken möchte und das doch nicht schafft. SHEARER reißen es auch nicht mit zweiten oder dritten Stimmen raus.
(Mehrstimmige Arrangements finden auffallend oft explizite Erwähnung bei Bands, die eben keine großen Nummernm, sondern kleine Lichter sind. Bei allen anderen gehören derartige Harmonien zum selbstverständlichen Programm.) Gute Ansätze und Ideen fallen oft dem langweiligen Songwriting zum Opfer, und bleibt das Textheft ungelesen, hat man nichts verpasst.
Mit 48 Minuten ist SHEARERs "Eve" viel zu lang, das mit "Clay" über nur einen einzigen Anspieltip unter 14 Songs verfügt. Sehr fortschrittlich dagegen: Das Download-gegen-zahle-was-du-willst-Prinzip.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Arne Koepke
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