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ESTHERS TAGEBÜCHER

Riad Sattouf

Angefangen hat alles mit „Mein Leben als Zehnjährige“, nach „Mein Leben als Zwölfjährige“ folgt nun die Fortsetzung mit dem überraschenden Titel „Mein Leben als Dreizehnjährige“ und wenn alles glatt läuft, endet die Reihe Ende der 2020er mit „Mein Leben als Zwanzigjährige“ – oder Neunzehnjährige? Egal, ob Sattouf das Kunststück, das Erwachsenwerden eines jungen französischen Mädchens über zehn Jahre hinweg zu dokumentieren, tatsächlich gelingt, bleibt abzuwarten. Vier Jahre hat er jedenfalls schon mal geschafft. 52 Einseiter, in Frankreich ursprünglich in wöchentlicher Folge im Nachrichtenmagazin „L’Obs“ veröffentlicht, versammelt dieser Band, der die Lebenswelt einer Jugendlichen erstaunlich präzise wiedergibt (von einer Dreizehnjährigen überprüft und bestätigt). Immer wieder verwunderlich ist auch, wie viel Inhalt man auf eine zugegeben recht großformatige Seite packen kann, wenn man es drauf anlegt. Wer wissen will, was Aufwachsen in der heutigen Zeit heißt, sollte dieses Buch lesen. Ob ein gleiches Projekt in Deutschland ähnliche gesellschaftliche Entwicklungen zur Sprache bringen würde?