Nach den Büchern „Geschichten vom Land“ und „Geistergeschichten“, die in Ox-Ausgabe Nr. 99 besprochen wurden, schließt Jeff Lemire mit „Die Krankenschwester“ seine „Essex County“-Trilogie ab. Dabei nimmt er den Leser wieder mit in seinen speziellen Kosmos, den das einsame Leben in der weiten Provinz Kanadas ausmacht, und der durch skizzenhafte Schwarzweißzeichnungen dargestellt wird.
Diesmal steht im Mittelpunkt die einsame, triste Lebenssituation der Krankenpflegerin Anne, die bereits als Nebenfigur im zweiten Band auftauchte. Ansonsten fungiert dieser letzte Band eher als Epilog, der offene Fragen aus den ersten beiden Büchern beantwortet, deren Protagonisten nun nur in Nebenrollen auftauchen.
Anne ist dabei das Bindeglied zwischen den parallelen Handlungssträngen und verschafft dem Leser schlussendlich den Über- und Durchblick hinsichtlich der Beziehungen der Charaktere im „Essex County“ untereinander, deren Hintergründe zuvor oft nur angedeutet wurden.
Somit bildet dieser Band einen traurigen wie versöhnlichen Abschluss einer lesenswerten, berührenden Trilogie.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Markus Magenbitter