Selbst für Alternative Tentacles eine recht ungewöhnliche Platte, auf der sich Zigeunermusik, osteuropäische Folklore-Klänge und auch so was Klezmer mit einem nicht ganz so stark ausgeprägten, düsteren, schleppenden 16 HORSEPOWER-mäßigen Bluesrock verbinden.
Letztere Assoziation liegt relativ auf der Hand, da Gitarrist Robert Ferbrache mit denen bereits als Produzent gearbeitet hatte. Dazu gesellen sich John Rumley und Dan Jon Grandbois von SLIM CESSNA'S AUTO CLUB, durchaus bekannt für ihren eigenwilligen Umgang mit amerikanischer Folkmusik.
Hinter dem Ganzen steckt aber in erster Linie Sängerin und Songwriterin Kal Cahoone, die in Chile und Argentinien gelebt hat, Einflüsse, die vorhanden sein mögen, aber mir persönlich nicht so ins Auge springen.
Das hat dann eher schon was von FIREWATER, allerdings wesentlich unrockiger, und Frau Cahoone, die überwiegend auf Spanisch singt, klingt dabei wie eine sehr, sehr schwermütige Mischung aus Chrissie Hynde und Johnette Napolitano, was gut zu dieser euphorischen Begräbnismusik passt.
Und Ennio Morricone muss man auch erwähnen, wobei es sich dabei eher um durch 16 HORSEPOWER gefilterte stilistische Elemente handelt, macht sich unter Salepoints aber natürlich trotzdem gut.
Schöne, allerdings gewöhnungsbedürftige Platte, die in einem positiven Sinne traurig stimmt und alleine durch ihre vielschichtige, originelle Instrumentierung hervorsticht. (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Thomas Kerpen