ES GIBT IMMER MAL WIEDER LEUTE ...

Harald Rutzen

Literarische Powerviolence aus Berlin: 61 Texte auf guten 100 Seiten. Immer auf den Punkt, kein Wort zuviel. So bringt Kurzprosa Spaß. Eine Achterbahnfahrt durch die Gesellschaft. Momente der Tragik, Momente der Komik, oft grotesk und immer ganz nah dran.

Harald Rutzen erweist sich in seinem literarischen Debüt als hervorragender Beobachter und Satiriker: Der hoffnungslosen Überfüllung eines Spielplatzes wollen Behörden Abhilfe schaffen, indem sie die Kinder nach China exportiert werden, um dort in einem Vergnügungspark ausgestellt zu werden.

Eine Ehefrau ist bemüht, ihren Mann im örtlichen Kaufhaus gegen einen neuen umzutauschen. Oder eine Dame beschließt, nicht mehr älter zu werden, und schafft mit ihrem Geburtstag den 30. Februar ab.

Die Geschichten sind schnell gelesen, dafür aber eigentlich zu schade. Es ist also ein Buch, das man entweder mit viel Ruhe oder einfach mehrmals lesen sollte – auf jeden Fall eine positive literarische Überraschung.