Mit „Erosion“ legt das Quartett aus dem französischen Angers sein Debütalbum vor. Unbekannte sind hier jedoch keineswegs am Werk, handelt es sich schließlich um das Nachfolgeprojekt von WANK FOR PEACE, die in den Zehner Jahren mit ihrem Hardcore-Punk durchaus auch internationale Bekanntheit erreichten. In Zeiten zunehmender Wokeness und des generellen Erwachsenwerdens der Herren scheint jedoch ein Imagewandel dringend nötig gewesen zu sein. Und dieser passt auch eindeutig besser zu den tiefschürfenden Texten des Fünfers, die eher Düsteres wie Zerrissenheit und Hoffnungslosigkeit thematisieren. Songwriting und Arrangements gefallen außerordentlich gut, da hier mühelos über Genregrenzen hinweg marschiert wird, ohne zu plagiieren. So finden sich räudige Gainesville-Reminiszenzen mit Gangshouts neben schnellen Punkrock-Passagen, gesellen sich treibend-sphärische Post-Hardcore-Parts zu Neunziger-Jahre-Midwestern-Emo der Marke ELLIOTT und Co. Gekrönt wird das Ganze von einem gefühlvollen Wechselspiel zwischen wunderschönem Cleangesang und verzweifeltem Geschrei, das durch die knallige und erstaunlich frische Produktion besonders gut zur Geltung kommt. Ein spannendes und wirklich hörenswertes Album, das allein schon aufgrund seines Tiefgangs mehrere Hördurchläufe verdient und dabei immer besser wird.
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