Nach ihrer selbstbetitelten Debüt -EP aus dem Jahr 2021 legt die Regensburger Punk’n’Roll-Band nun ihr erstes Album vor. Insgesamt sind es zehn Songs geworden, irgendwo zwischen 76er-Punkrock, RUNAWAYS, Joan Jett und DOLLARS FOR DEADBEAT. Das geht schon mit dem Opener „Parking garage“ gut los, bevor ERECTION mit dem Titeltrack auch ihr gutes Gespür für Balladen unter Beweis stellen. Kein Song ähnelt dem anderen, doch jeder atmet den rotzigen Geist des Rock’n’Roll und manchmal auch die Melancholie früher EA80. Die Texte kritisieren toxische Cis-Männlichkeit, gesellschaftliche Kälte und menschliche Enttäuschungen, was von Julias hervorragender Stimme gut in Szene gesetzt wird, während die Rhythmussektion – mittlerweile mit zwei Drummer: innen – und eine straighte und aufjaulende Gitarre ohrwurmtaugliche Melodien und ebensolche Refrains zaubern. Meine Faves sind „Don’t piss on my back“ mit wirklich tollen Background-Chören und „Nüchtern oder schüchtern“. Der einzige deutschsprachige Song beschreibt sehr gut mein Leben vor 35 Jahren, aber das ist sicherlich nur Zufall. Und dass es heute noch „Fake Punks“ gibt, hat mich doch verwundert. Die CD kommt im neongelben Cover und erinnert auch nicht ohne Grund von der Farbgestaltung her an die „Never Mind The Bollocks“-LP der SEX PISTOLS. Und das Motiv passt wie alles bei diesem Album.
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