Man braucht wohl nicht lange darüber zu lamentieren, dass sich der Output des Touch & Go-Labels in den letzten Jahren extrem gewandelt hat, insofern repräsentieren auch ENON eine Generation von Bands, die man im besten Sinne als postmodern bezeichnen muss.
Gegründet wurden ENON von Toko Yasuda (ex-BLONDE REDHEAD) und John Schmersal (ex-BRAINIAC) und so klingen sie auch, wie man banalerweise sagen muss. Denn die schrullige Experimentierfreude von BLONDE REDHEAD trifft hier auf den äußerst konventionellen Rock von BRAINIAC, was unter dem Strich Pop ist, mal nach BELLE & SEBASTIAN oder STEREOLAB klingt (bei einem Songs sogar wie VELVET UNDERGROUND) oder nach relativ ordinärem Gitarrenpop.
Viel Elektronik gibt's hier, aber ebenso viele Old School-Gitarrenanteile. Produziert haben Leute wie Dave Sardy und Eli Janney, was die rhythmische Ader von ENON angenehm unterstützt. Interessante Band, die einen aber nur tendenziell in ihren Bann zieht, dazu hätte die Platte einfach insgesamt homogener und weniger artifiziell sein müssen.
Letztendlich sind einem ENON natürlich lieber als das Gros irgendwelcher uninspirierter 08/15-Kombos, denen überhaupt nichts mehr einfällt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #76 Februar/März 2008 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Ulf Imwiehe
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Joachim Hiller