LOU BARLOW

Emoh CD

Keine Sorge, der Albumtitel ist eher ein Wortspiel (umgedreht wird "home" daraus) als Hinweis darauf, dass Barlow sich jetzt einem gewissen Genre angenähert hätte. Und "Emoh" ist auch das erste offizielle Soloalbum des Mannes, der ja eigentlich seit seinem Ausstieg bei DINOSAUR JR vor einer halben Ewigkeit mit SEBADOH, SENTRIDOH und THE FOLK IMPLOSION trotz nicht unwichtiger Mitmusiker immer irgendwie nur Soloplatten gemacht hat.

Ich meine, wenn Barlow anfängt zu singen, wenn er in die Gitarrensaiten greift, ist einfach alles klar, da stellt sich ein wohliges Gefühl von "zu Hause", von "home" ein. Der Mann ist, auch wenn es in den letzten Jahren etwas ruhiger um ihn geworden ist und die Zeiten, da SEBADOH so was wie Indierock-Stars waren, wohl vorbei sind, einer der begnadetsten Singer/Songwriter unserer Tage.

Mit Hank Williams als erklärtem Vorbild nahm Barlow unter der Mithilfe von Mark Nevers (LAMBCHOP), Josh Schwartz und Wally Gagel (ein alter Bekannter aus FOLK IMPLOSION-Tagen und aus der Schule des Bostoner Fort Apache-Studios hervorgegangen) dieses über weite Strecken sehr ruhige, akustische (oder so wirkende) Album auf.

Ruhig und akustisch ist sogar die zumindest von ihrer Herkunft her ungewöhnlichste Nummer des Albums, "Round-n-round", denn dabei handelt es sich um die "eingebarlowte" Version des Songs der notorischen Achtziger-"Hair Metal"-Band RATT.

Wie bitte kommt man denn auf so eine Idee? Leichter zu erklären ist da schon der Hintergrund des 14. und letzten Songs der Platte, "The ballad of daykitty", denn wer mal Barlows Website loobiecore.com besucht hat, der weiß angesichts der umfangreichen Katzenfotogalerie dass der Herr ein Faible für "feline friends" hat.

Und ich glaube, das Lied ist auch mein absoluter Liebling auf dieser Platte, hat was von einem Kinderlied mit seinem fröhlichen Mitklatschrhythmus. Eine wunderschöne Platte, die niemand enttäuschen wird, der sein Herz an Barlows prägnante, sanfte Stimme verloren hat.

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