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EMIL AMOS

Zone Black

Der Multi-Instrumentalist Emil Amos ist vor allem bekannt als Mitglied der großartigen GRAILS und OM, weniger begeistert bin ich von seinem One-Man-Band-Projekt HOLY SONS. Bei GRAILS gehört er zu den Gründungsmitgliedern, bei OM (die bedauerlicherweise seit „Advaitic Songs“ von 2012 kein weiteres Album mehr aufgenommen haben) ersetzte er 2008 Chris Hakius als Schlagzeuger. Unter seinem eigenen Namen erschien 2017 auf Pelagic „Filmmusik“, eine Art Verbeugung vor den Soundtracks der Siebziger Jahre und Komponisten wie Ennio Morricone. Auch sein neues Album „Zone Black“ ist eine ähnlich atmosphärische, rein instrumentale Angelegenheit, die sich zwischen Ambient, Soundtracks, Synthpop, Krautrock und Weltmusik bewegt, Unterstützung erhielt er bei einigen Stücken von A.E. Paterra und Steve Moore von ZOMBI. Das Material auf „Zone Black“ hatte Amos ursprünglich für die auf Produktionsmusik beziehungsweise Library Music spezialisierte Firma KPM aufgenommen, letztendlich wurde daraus sein aktuelles Soloalbum, das deutlich persönlicher klingt, als man es vielleicht von Library Music gewohnt ist, die ja vor allem funktionale Qualität besitzen soll. Allerdings ist Amos auch nicht der erste Komponist von Library Music mit überdurchschnittlicher Qualität, weshalb es in dieser Hinsicht auch zahlreiche Platten gibt, wie etwa 2018 die Compilation „Unusual Sounds“, begleitet von einer Buchveröffentlichung zum Thema. Mit „Zone Black“ empfiehlt sich Amos auf jeden Fall für die Welt der Filmmusik und manches darauf könnte man sich auch sehr gut in einem von Neonlicht durchfluteten Neo-Noir-Thriller der Achtziger vorstellen.