ELVIS PRESLEY

68 Comeback DVD / Aloha From Hawaii DVD

Elvis war eine verdammt coole Sau. Okay, zum Schluss eine ziemlich fette coole Sau, aber 1968, in meinem Geburtsjahr, stand der King mit seinen 33 Jahren richtig gut im Saft und sah mit seinen pechschwarzen Haaren in seinem schwarzen Leder-Dress einfach umwerfend aus, war er ein extrem smart rüberkommender Perfomer - dokumentiert auf "68 Comeback", einem erneuten DVD-Rerelease seiner Comeback-Show.

Unglaublicherweise war Elvis zuvor sieben Jahre lang nicht live aufgetreten, hatte stattdessen Filme gedreht, aber angeblich auch so seine Probleme mit der "British Invasion" (aka BEATLES und Co.) gehabt.

Im Juni 1968 stand er dann im Studio des US-Senders NBC, eine perfekte Show wurde aufgezeichnet, die in ihrer artifiziellen Studio-Atmosphäre extrem seltsam wirkt, im Dezember 1968 wurde sie ausgestrahlt und war damals ein Straßenfeger.

Elvis bot damals ein bestechendes Best-Of, frühe Klassiker und Gospel-Nummern sind gleichermaßen zu finden, und es fällt schwer, dem King hier nicht zu verfallen. Fünf Jahre später dann die erste weltweit per Satellit übertragene Ausstrahlung eines Pop-Konzertes, "Aloha From Hawaii", und war Elvis bei "68 Comeback" noch der coole Rock'n'Roller, ist sein weißer Glitteranzug mit Schlaghosen so weit wie ein Rock ein eher unerquicklicher Anblick - die Siebziger eben ...

- und die pseudohawaiianische Papierblumenkette um den Hals sieht auch eher albern aus. "Burning love", "Steamroller blues", "My way", Johnny B. Goode", "Blue suede shoes", "I can't stop loving you", "Fever", "Suspicious minds", "Hound dog" und zig andere singt der King, doch wo "68 Comeback" so was wie Intimität und Nähe aufkommen ließ, ist das eher die große Show und wenig mitreißend.

Ach ja, eine nette Anekdote am Rande, auf die ich eben gestoßen bin: Elvis mochte den kriminellen Präsidenten Nixon, und der mochte Elvis, und so machte er ihn zum "Federal Agent" der US-Drogenbehörde und damit, wie man nach Elvis' Tod 1977 erfuhr, damit quasi den Bock zum Gärtner.