Antifolk ist ja ein sehr dehnbarer Begriff, unter den sich von Folk bis zu LoFi-Punk und Psychedelic-Rock alles Mögliche subsumieren lässt. Untrügliches Zeichen für diese Kategorisierung ist allerdings auch das Label Olive Juice Music, auf dem die drei Alben von SCHWERVON zwischen 2000 und 2005 erschienen sind, und die Haute Areal jetzt als Compilation inklusive unveröffentlichter Bonustracks (die für die Sammler/Nerds auch separat als 7"s auf den Markt gebracht werden) zum ersten Mal hierzulande zugänglich macht.
Da man eben so ziemlich alles unter Antifolk verstehen kann, solange es vermeintlich niedlich, schief und nicht immer sofort greifbar ist, bedarf es aber einer genaueren Betrachtung von SCHWERVON!: Das Duo spielt sehr reduzierten, dabei nicht minder rabiaten melodiösen Punk, vergleichbar vielleicht mit HALF JAPANESE in den späten 80ern.
Unüberhörbar aber sind besonders der Spaß und die Spielfreude der beiden, auch wenn nicht immer jeder Ton sitzt, und es macht genauso großen Spaß, die Musik zu hören. Auch wenn der Gestus von SCHERVON! ein ganz anderer ist, irgendwie hat diese Schlagzeug/Gitarre-Limitierung immer was von WHITE STRIPES, auch wenn SCHWERVON! den MOLDY PEACHES viel näher stehen, dabei aber wesentlich mehr rocken.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #70 Februar/März 2007 und Chris Wilpert
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Christoph Schulz