Im Rückschritt liegt der Fortschritt – ein Paradoxon, zusammengeknüpft im neuem ELECTRIC WIZARD-Album „Time To Die“. Der Widersinn liegt nunmehr darin, dass der Vierer aus dem Süden Englands mit dem achten Studioalbum einen Sound generiert, der in seiner Historizität den Archetyp durch die technische Überlegenheit überorganisiert.
Hier schießt die Reproduktion über den bisherigen Effekt der Angleichung hinaus, hat das Klangbild doch sein ästhetisches Ideal bei der Restauration ein wenig beschädigt. Nun stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, einen Sound zu kreieren, der so perfekt nach den Siebzigern klingt, dass zum Beispiel BLACK SABBATH selbst aber gar nicht so hätten klingen können.
Das muss der geneigte Hörer wohl für sich entscheiden. Dagegen stehen wiederum neun Songs in typischer ELECTRIC WIZARD-Manier, die zwar nicht mehr die düstere Schwere der Anfangsjahre haben, aber auch die Experimente der mittleren Phase sind größtenteils wieder verschwunden.
Dafür erklingt wiederholt eine klassische Hammond B3, die sich weitaus besser in das Gesamtkonzept einfügt als das Klavier und die Streicher vergangener Werke. Die Fans werden wohl nicht enttäuscht sein.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #41 Dezember 2000/Januar/Februar 2001 und Jan Schwarzkamp
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #33 IV 1998 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #38 März/April/Mai 2000 und Lars Bartmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #116 Oktober/November 2014 und Peter Wingertsches
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und André Bohnensack